Bonus für SBB: Zürcher S-Bahn war 2017 sehr gut unterwegs

Pünktlicher, sauberer und bessere Information: Die Zürcher S-Bahn erreichte in der Bonus-Malus-Beurteilung 2017 in allen Bereichen sehr gute Werte. Der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) und die übrigen Besteller honorieren diese Leistung mit einem Bonus an die SBB in der Höhe von 4,3 Millionen Franken.

Im 2017 fuhren die S-Bahnen im ZVV so pünklich wie noch nie                                                                       Foto: Marcel Manhart

 

 

 

Jedes Jahr wird die Leistung der Zürcher S-Bahn anhand verschiedener Qualitätsaspekte gemessen. Bewertet werden jeweils die Pünktlichkeit, die Sauberkeit der Bahnhöfe und der Züge sowie die Information der Fahrgäste in Störungsfällen. Übertrifft die SBB dabei die festgelegten Werte, erhält sie einen Bonus. Im umgekehrten Fall schuldet sie den Bestellern der S-Bahn-Leistungen einen Malus.

 

 

Hohe Pünktlichkeit

 

Die S-Bahnen im ZVV fuhren 2017 so pünktlich wie noch nie: Abgesehen vom Januar und November erreichte die SBB in allen anderen Monaten die Maximalbewertung. Damit ist nicht gemeint, dass sämtliche Züge stets pünktlich unterwegs waren: Im Einzelnen kam es durchaus zu lokalen, für die betroffenen Fahrgäste ärgerlichen Verspätungen. Systemweit betrachtet verkehrte das Gros der S-Bahnen aber ausserordentlich pünktlich. Neben der automatisierten Zeitmessung wird die Pünktlichkeit zusätzlich von den Fahrgästen beurteilt. Auch hier wurde die Pünktlichkeit hoch bewertet. Insgesamt resultierte daraus im Bereich Pünktlichkeit ein Bonus von 1,9 Millionen Franken.

 

 

Fahrplananpassungen zeigen Wirkungen

 

Die hohen Pünktlichkeitswerte sind sehr stark auf die Infrastrukturausbauten und umfassenden Fahrplananpassungen in den vergangenen Jahren zurückzuführen. Etliche S-Bahn-Linien wurden anders verknüpft und Fahrzeiten neu justiert. Auslöser dafür waren die stark gestiegenen Passagierzahlen in den S-Bahn-Zügen. Aus diesem Angebotsausbau resultierte derweil eine höhere Fahrplanstabilität und somit ein pünktlicheres Gesamtsystem und eine verbesserte Anschlusssicherheit. Aufgrund der dadurch veränderten Rahmenbedingungen werden die Besteller der Zürcher S-Bahn und die SBB die Vertragsbedingungen für das Bonus-Malus-System im laufenden Jahr anpassen.

 

 

Sauberkeit und Fahrgastinformation übertreffen Zielwerte

 

Auch in den anderen bonusrelevanten Bereichen erreichte die SBB durchs Band positive Bewertungen. So wurde die Sauberkeit der Züge und Bahnhöfe besser bewertet als in den vergangenen Jahren. Hier zeigten die konstanten Verbesserungsanstrengungen der SBB Wirkung. Auch die fast vollständige Ablieferung der komplett überholten S-Bahn-Züge der 1. Generation trug zum guten Resultat bei. Fortschritte wurden in den letzten Jahren auch bei der Benachrichtigung der Fahrgäste in Störungsfällen gemacht: Auch in diesem Bereich erhielt die SBB gute Noten in der Befragung.

 

 

Unter dem Strich resultiert für alle Qualitätsbereiche ein Bonus in der Höhe von 4,3 Millionen Franken, der sich wie folgt zusammensetzt:

 

 

Pünktlichkeit                    1,9 Mio. Franken

Sauberkeit                       1,3 Mio. Franken

Störungsmanagement     1,1 Mio. Franken

 

Total                                 4,3 Mio. Franken

 

 

 

BAV und acht Kantone beteiligen sich an Bonuszahlung

 

Den Bonus richten die Besteller der Zürcher S-Bahn gemeinsam aus. Neben dem Kanton Zürich gehören dazu das Bundesamt für Verkehr (BAV) sowie die Zürcher Nachbarkantone (AG, GL, SG, SH, SZ, TG, ZG). Von der Gesamtbonussumme übernimmt der Kanton Zürich 2,4 Mio. Franken, das BAV 1,5 Millionen Franken und die anderen Kantone den Rest. Der maximal mögliche Bonus beträgt jeweils ein Prozent der SBB-Kostenofferte für die Zürcher S-Bahn (2017: 6,3 Mio. Franken).

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