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«Léman Express» wird grösste grenzüberschreitende S-Bahn Europas

Für die Pendlerinnen und Pendler in der Agglomeration Genf verkürzen und verändern sich ab dem 15. Dezember 2019 die Wege. Ab diesem Tag hat Genf seine eigene «echte» S-Bahn, welche nicht nur 45 Stationen auf einer Streckenlänge von 230 Kilometern, sondern auch Nationen verbindet. Die sechs Linien des «Léman Express» verkehren zwischen Coppet im Kanton Waadt, Genf und verschiedenen Endpunkten im benachbarten Frankreich. So gibt es neue, umsteigefreie Verbindungen von Coppet/Genf nach Annemasse, aber auch bis Evian-les-Bains, Annecy und St-Gervais-les-Bains-Le-Fayet. Damit profitiert künftig eine Million Menschen in der Schweiz und in Frankreich vom neuen, zeitgemässen ÖV-Angebot mit 240 Verbindungen pro Tag.

Die Züge des «Léman Express» verbinden zwei Nationen miteinander                                                       Foto: Marcel Manhart

 

 

 

Die grenzüberschreitende S-Bahn von der Schweiz nach Frankreich

 

Der Léman Express wird sowohl die Kantone Waadt und Genf als auch die Departemente Ain und Haute-Savoie bedienen. Auf dem 230 Kilometer langen Netz des Léman Express werden täglich 50'000 Reisende erwartet. Mit der Inbetriebnahme der 16 Kilometer langen CEVA (Cornavin - Eaux-Vives - Annemasse) Linie verkürzt sich die Reisedauer zwischen Genf Cornavin und Annemasse von 47 Minuten (aktuell per Bus) auf 22 Minuten.

 

Die SBB und die Region Auvergne-Rhône-Alpes haben knapp 500 Millionen Franken bzw. 460 Millionen Euro in die 39 Züge der zukünftigen grenzüberschreitenden  S-Bahn  investiert.  Die  französischen  und  schweizerischen  Besteller  des  Regionalverkehrs  finanzieren  die  knapp 2 Milliarden Franken bzw. 1,8 Milliarden Euro für die Modernisierung der Infrastruktur und den Bau der neuen CEVA-Linie, die dem Léman Express seine grenzüberschreitende Dimension gibt.

 

Die Grundlage und das Rückgrat für das S-Bahn-Netz bildet die neue Tunnelstrecke von Genf nach Annemasse (CEVA) mit fünf Zwischenstationen, die nach acht Jahren Bauzeit am 15. Dezember 2019 eröffnet wird. Auf den Linien des «Léman Express» kommen 39 neue S-Bahn-Züge Schweizer und französischer Bauart zum Einsatz. Zusätzlich wird der halbstündliche RegioExpress Vevey - Genf bis Annemasse verlängert (Stundentakt am Wochenende). Neu verkehrt er zudem stündlich bereits ab St-Maurice (VS). Die Kundinnen und Kunden aus dem Unterwallis geniessen dadurch mehr Kapazitäten und Direktverbindungen in Richtung Lausanne - Genf. Das Unterwallis wird mit dem RegioExpress stündlich entlang des Genfersees mit Frankreich verbunden.

 

 

Der 9. März 2017 - ein historischer Tag

 

In der Zusammenarbeit zwischen der SBB und der SNCF ist am 9. März 2017 ein entscheidender Schritt erfolgt: Die Chefs der beiden Bahnunternehmen, Andreas Meyer, CEO der SBB, und Guillaume Pepy, Präsident der SNCF, hatten in Paris den Vertrag zur Regelung der Betriebsmodalitäten des "Léman Express" unterzeichnet. Der Kooperationsvertrag zwischen der SBB und der SNCF stärkt die Beziehungen zwischen den beiden Bahnen und gewährleistet die harmonische und nachhaltige Entwicklung der Mobilität in dieser Region mit über einer Million Einwohnern.

 

 

Am 31. März 2018 wurden die neuen Züge für den "Léman Express" vorgestellt

 

Die Flotte von  "Léman Express"  besteht  aus  23 FLIRT-Zügen (RABe 522)  des  Schweizer Herstellers Stadler und aus 16 Régiolis-Zügen (Z 31500) des französischen Herstellers Alstom. Sämtliche 39 Einheiten sind zweifrequenzfähig und sowohl in der Schweiz als auch in Frankreich zugelassen, so dass umsteigefreie Fahrten zwischen Coppet und Evian-Les Bains, Annecy, St-Gervais sowie Annemasse angeboten werden können. Die Léman Express-Flotte hat ein einheitliches Design. Die Züge sind niederflurig, klimatisiert, bieten grosse Ablagefläche in der ersten sowie Steckdosen in beiden Wagenklassen sowie genügend Raum für Kinderwagen, Velos und Rollstühle und je eine behindertengängige Toilette.

 

Auf Schweizer Seite wurden die FLIRT-Triebzüge 2018 schrittweise auf der Strecke - in Dienst gestellt. Die ersten Régiolis-Einheiten wurden ab der ersten Jahreshälfte 2018 getestet. Die SBB finanziert die 23 FLIRTs mit 236 Millionen Franken. Auf französischer Seite ist es die Region Auvergne-Rhône-Alpes, die die 16 Régiolis mit bis zu 210 Millionen Euro finanziert.




Alstom Régiolis Z 31500             Foto: Jimmy Déray                              Stadler FLIRT RABe 522               Foto: Marcel Manhart


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Netzplan "Léman Express"
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Zonenübersicht "Léman Express"
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Am 5. November 2019 fanden im Rahmen der Tests zur Freigabe der neuen CEVA-Verbindungslinie erstmals

kommerzielle Fahrten mit Passagieren mit den Alstom Régiolis-Zügen (Z 31500) bis Lancy-Pont-Rouge statt.


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