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ÖBB investiert im Jahr 2020 67 Millionen Euro für eine moderne Bahninfrastruktur in Vorarlberg

Die Bahn ist für den nachhaltigen und leistungsfähigen Mobilitätsmix in Vorarlberg entscheidend. Um dieser tragenden Rolle für sicheres und schnelles Reisen in Zukunft noch stärker gerecht zu werden, präsentieren die ÖBB für 2020 ein umfangreiches Bauprogramm. Die Schwerpunkte sind heuer die nahverkehrsgerechte Ausgestaltung der Verbindung zwischen Lustenau und Lauterach, sowie der zweigleisige Streckenausbau zwischen Hard und Lauterach.

Die ÖBB betreiben in Vorarlberg ein Streckennetz von 111 Kilometern sowie 34 Bahnhöfe und Haltestellen. Auch im Jahr 2020 wird die Leistungsfähigkeit und Attraktivität der Infrastruktur für die Kunden weiter gesteigert.               Foto: Marcel Manhart

 

 

Alleine im heurigen Jahr betragen die Investitionen in den Erhalt und den Ausbau der Eisenbahninfrastruktur in Vorarlberg rund 67 Millionen Euro. Bis zum Jahr 2023 werden im Bundesland Vorarlberg insgesamt rund 307 Millionen Euro investiert.                     

 

 

Gesetztes Ziel: "Noch mehr Menschen von der Bahn begeistern"

 

"Moderne, sichere und kundenfreundliche Anlagen sind die Basis für eine erfolgreiche Bahn in Vorarlberg. Investitionen in Bahnhöfe, Park+Ride-Anlagen und den Streckenausbau sind folglich wichtige Faktoren, um noch mehr Kunden von der Bahn zu begeistern", fassen die Regionalleiter Christian Wieser, ÖBB-Infrastruktur, und Harald Schreyer, Projektteamleiter der ÖBB-Infrastruktur AG in Vorarlberg, die Ausbauschwerpunkte in Vorarlberg zusammen. Zahlreiche Menschen im Ländle nutzen als PendIer täglich das Netz der ÖBB Infrastruktur, um an ihren Arbeitsplatz und zurück zu gelangen. "Pünktlichkeit und Sicherheit sind ihnen - und natürlich auch uns - dabei am wichtigsten. Die Voraussetzung dafür ist die stetige Investition in die Bahninfrastruktur in Vorarlberg. Mit einer Vielzahl an Einzelvorhaben und 67 Millionen Euro Investition im Jahr 2020 profitieren Fahrgäste und die heimische Wirtschaft gleichermassen", so Schreyer und Wieser.

 

 

Weitere Haltestellen werden barrierefrei

 

Bis 2025 werden österreichweit jedes Jahr rund zehn weitere Bahnhöfe barrierefrei gestaltet. Die nächsten Bahnhöfe und Haltestellen in Vorarlberg, die barrierefrei werden, sind die beiden Haltestellen Hard-Fußach und Lauterach West sowie die Haltestelle Altach.

 

Vorschau auf die Bauvorhaben im Jahr 2020:

 

  • Nahverkehrsgerechter Ausbau und Attraktivierung der Strecke Lustenau-Lauterach

Rasch und einfach im 30-Minuten-Takt mit dem Zug von Vorarlberg in die benachbarte Schweiz: Dieses Ziel der gesamthaften Verbesserung steht bei der Verbindung St. Margrethen - Lauterach im Fokus. Für den grenzüberschreitenden Personennahverkehr bedeutet dies eine neue Ära. Fahrplanstabilität, ein verlässliches Taktgefüge im Personenverkehr sowie kürzere Reisezeiten sind nur einige der zahlreichen Vorteile des Projekts. Die Hauptbaumaßnahmen für den letzten Teilabschnitt des Streckenausbaus St. Margarethen - Lauterach, dem rund sechseinhalb Kilometer langen Abschnitts zwischen dem Bahnhof Lustenau und Lauterach, haben bereits begonnen. Der Fokus liegt dabei auf der nahverkehrsgerechten Ausgestaltung der Verbindung, dem zweigleisigen Streckenausbau zwischen Hard und Lauterach sowie am Bau einer neuen barrierefreien Haltestelle Lauterach West sowie am zeitgemäßen Umbau der Haltestelle Hard-Fußach zu einer Mobilitätsdrehscheibe.


Um  die  neuen  Anlagen  an  die  Bestandsstrecke  anbinden  zu  können,  muss  die  gesamte  Strecke  zwischen  Lustenau und Lauterach vom 19. Juli 2020 bis zum 14. September 2020 gesperrt werden. Es wird ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.

 

  • Umbau Haltestelle Altach

Im Frühjahr 2020 starten nach Abschluss der Verhandlungen mit der Gemeinde die Baumaßnahmen zur Modernisierung und barrierefreien Ausgestaltung der Haltestelle Altach. Geplant sind Lifte, Bahnsteigdächer, neue Bike+Ride-Anlagen, eine neue Personenunterführung sowie die Umgestaltung des Vorplatzes.

 

  • Neubau der ÖBB-Lehrwerkstätte in Bludenz

 Die Lehrlingsausbildung bei den ÖBB hat eine lange Tradition. Mit über 2.000 Lehrlingen sind die ÖBB aktuell der größte Ausbildungsbetrieb im technischen Bereich. Bei diversen Berufswettbewerben erreichen die Absolventen alljährlich zahlreiche Preise und Auszeichnungen, die Lehrwerkstätten sind staatlich ausgezeichnete Ausbildungsbetriebe. Damit dieser erfolgreiche Weg auch in Zukunft fortgesetzt werden kann, wird in Bludenz unmittelbar gegenüber vom Bahnhofsgebäude eine neue ÖBB-Lehrwerkstätte für Vorarlberg errichtet, die über den bestehenden Personentunnel sicher und rasch erreicht werden kann. Der Bau ist bereits weit fortgeschritten, ab Juni 2020 soll bereits der Bezug der neuen Lehrwerkstätte erfolgen. In der neuen ÖBB-Lehrwerkstätte in Bludenz stehen künftig 101 Ausbildungsplätze zur Verfügung.

 

  • Revitalisierung Kraftwerk Spullersee

Die Vorarbeiten zur Erneuerung des Kraftwerks Spullersee wie die behördlich vorgeschriebene Seeentleerung oder die Erstellung eines Erschließungstunnels haben bereits im Herbst 2019 begonnen. In den nächsten beiden Jahren wird das Kraftwerk revitalisiert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Voraussichtlich im Sommer 2020 starten dann die Hauptbaumaßnahmen. Der Fokus liegt dabei auf dem Neubau des Stollenrohrs sowie auf dem Abbau der bestehenden Druckrohrleitungen zum Krafthaus. Diese werden durch ein in der Erde verlegtes, künftig nicht mehr sichtbares Druckrohr ersetzt.

 

  • Park/Bike+Ride

Das Mobilitätsverhalten der Kundinnen und Kunden wird immer vielfältiger. Die Kombination Bahn und Auto bzw. Bahn und Fahrrad sind beliebt wie nie zuvor. Die ÖBB investieren daher in den Ausbau von Park+Ride bzw. Bike+Ride-Plätzen um damit eine optimale Schnittstelle zwischen Individual- und öffentlichem Verkehr anzubieten. Gerade in Vorarlberg geniesst das Fahrrad einen wichtigen Stellenwert - deswegen haben wir an unseren Bahnhöfen dreieinhalbmal mehr Fahrrad- als Autoabstellplätze. Im Zuge der Modernisierung der Haltestelle Hard-Fußach sind zum Beispiel 23 PKW-Stellplätze, 2 Stellplätze für Menschen mit eingeschränkter Mobilität sowie 168 Fahrradabstellplätze vorgesehen. Zusätzlich werden im Jahr 2020 gemeinsam mit dem Land und den Gemeinden 174 neue abschliessbare Fahrradboxen an den Bahnhöfen bzw. Haltestellen Lustenau, Lauterach, Rankweil sowie Hohenems angebracht.  Insgesamt stehen in Vorarlberg den Fahrgästen rund 1.200 Park+Ride-Plätze sowie 4.000 Bike+Ride-Plätze zur Verfügung.

 

  • Laufende Erhaltungsmaßnahmen im Streckennetz:

Durch regelmässige Wartung und Erneuerungsarbeiten ist es möglich, den Bahnkunden rund um die Uhr und bei jedem Wetter Personennah- und Fernverkehr auf höchstem Qualitätsniveau anzubieten. Die ÖBB überprüfen ihre Bahnstrecken regelmäßig und unterziehen sie bei Bedarf einer Rundumerneuerung. So wird im Sinne der Kundinnen und Kunden für sicheres, pünktliches und komfortables Reisen gesorgt. Bei der Sanierung von Bahnstrecken sind die ÖBB in erster Linie darauf bedacht, starke Einschränkungen über mehrere Jahre zu vermeiden. Daher werden Maßnahmen gebündelt und fallweise ganze Streckenabschnitte modernisiert. In seltenen Fällen sind durch die erforderlichen Arbeiten allerdings auch Streckensperren unvermeidlich.

 

Über Einschränkungen werden die Kunden umfassend und zeitgerecht im Vorfeld informiert - unter anderem mit Durchsagen und Flyern in den Zügen sowie an den Bahnhöfen, Aushängen an den Bahnhöfen, im Internet unter www.oebb.at und beim Kundenservice unter 05-1717.

Zwischen Ötztal und Bludenz wird daher Ende April sowie im September die Arlbergstrecke gesperrt. Im Fokus steht dabei die lückenlose Verschweissung der Gleise, um den Komfort für die Fahrgäste zu erhöhen und den Lärm zu reduzieren. Weiters werden Gleisneulagen, Erhaltungsarbeiten sowie die Errichtung von Seilsperren und Felsvernetzungen durchgeführt. Erweitert werden auch die Lawinenverbauungen, um die Bahnanlagen und umliegenden Flächen wirksam vor Naturgefahren zu schützen. Vorteile bringen diese Maßnahmen nicht nur im Hinblick auf eine größere Betriebssicherheit der Bahn. Auch die Siedlungsgebiete im Umfeld der Bahnanlagen sind vor Naturereignissen besser geschützt.

 

Parallel zur Arlbergsperre im April wird auch die Strecke zwischen Feldkirch und Buchs für den gesamten Bahnverkehr gesperrt. Neben Erhaltungsarbeiten werden hier Eisenbahnkreuzungen erneuert, Brücken saniert sowie Rekultivierungsmaßnahmen im Bereich der Haltestelle HILTI-Forst umgesetzt. Für die Bahnkunden wird ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.

 

Übersicht über die Einschränkungen bzw. Sperren im Jahr 2020

 

Feldkirch-Buchs: Vom 25. April 2020 bis 30. April 2020

 

Arlbergsperre: Vom 25. April 2020 bis 27. April 2020 und vom 19. September 2020 bis 21. September 2020

 

Lustenau-Lauterach: Vom 19. Juli 2020 bis 14. September 2020


Der Bahnhof Feldkirch selbst wurde seitens der ÖBB bereits barrierenfrei neu gestaltet. Der Umbau ist ebenfalls Teil des Rheintalkonzepts.

Die Bauarbeiten für das Projekt Bahnhofcity inklusive einer zweigeschossigen Tiefgarage und neuem Busbahnhof am Bahnofsvorplatz sind derzeit in vollem gange.

                                                                                         Fotos: Marcel Manhart




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