Wie der ICE im Fernverkehrs-Werk Dortmund für den nächsten Tag fit gemacht wird

Wenn ein Zug durch das Tor des Dortmunder ICE-Werks rollt, sind die Mitarbeiter schon bereit für ihren Einsatz. „Nachts geht die Arbeit für uns richtig los“, weiss Werkleiter Volker Poppelreuter. „Unsere Nachtschicht beschäftigt sich durchschnittlich mit insgesamt 25 Zügen. Dazu zählen fast alle Baureihen des ICE, IC und EC.“

ICE in Dortmund Hbf - Die Fernverkehrszüge der DB werden Nacht für Nacht im Werk kontrolliert          Foto: Marcel Manhart

 

 

Nachts geht die Arbeit im Dortmunder ICE-Werk richtig los.Und die Zeit drängt bei jeder Nachtschicht: Schliesslich müssen die Züge am nächsten Tag wieder pünktlich an ihrem Abfahrtsbahnhof stehen. Damit DB-Kunden eine sichere und komfortable Reise antreten können, werden die Fernverkehrszüge hier in Dortmund genau unter die Lupe genommen. Bremsen, Kupplungen und Fensterscheiben werden überprüft, unter Umständen müssen sogar ganze Drehgestelle oder Motoren ausgetauscht werden. „Unser Anspruch ist eine durchgehend fehlerfreie und pünktliche Bereitstellung aller Züge“, sagt Poppelreuter. Ganz im Sinne der DB-Qualitätsoffensive „Zukunft Bahn“ sollen die nächtlichen Standzeiten der Züge deutlich verkürzt werden. Fernverkehrszüge werden künftig besser den Werken mit freien Reparaturkapazitäten zugeführt. Ziel ist ein erheblich optimiertes Erscheinungsbild der DB-Zugflotte im Fernverkehr.

 

Insgesamt stehen im Dortmunder ICE-Werk fünf Arbeitsstände auf fünf Gleisen für die Instandhaltung zur Verfügung. Jede Nacht arbeiten durchschnittlich 91 Mitarbeiter in der Werkstatt, tagsüber sind es mit durchschnittlich 43 Mitarbeitern deutlich weniger, da die meisten Züge auf dem Schienennetz unterwegs sind. Jede Nacht wird aus der Werkstatt die Antriebsleistung (80.000 KW) von ca. 1.000 Autos für den nächsten Morgen bereitgestellt.

 

Für eine bequeme Reise sind vorab aber auch viele scheinbar kleine Handgriffe nötig. So werden Kaffeemaschinen, Steckdosen und Leuchten bei Bedarf ausgetauscht. Auch das WLAN und die Fahrgastinformationssysteme müssen kontrolliert werden.

 

Nach der Wartung geht es für die Züge dann noch in die Außenreinigungsanlage. Im Winter steht hier auch eine Enteisungsanlage zur Verfügung, die die Züge von Schnee und Eis befreien kann. In den heißen Sommermonaten werden selbstverständlich auch die Klimaanlagen kontrolliert.

 

Die steigende Zahl der Reisenden ist ein besonderer Ansporn für die Mitarbeiter im Werk, deren Anspruch es ist, ihre Züge im besten Zustand dem Kunden zur Verfügung zu stellen. Allein im ersten Halbjahr 2017 sind mehr als 68 Millionen Fahrgäste mit den Fernverkehrszügen der DB gefahren – mehr als je zuvor in einem ersten Halbjahr.

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