ÖBB: Spatenstichfeier für die Elektrifizierung der Gailtalbahn

Bis Ende 2019 wird die Gailtalbahn von Arnoldstein bis nach Hermagor elektrifiziert und modernisiert. Der offizielle Bauauftakt dazu fand am heute in Hermagor statt. Das gesamte Bauprojekt wird in zwei Phasen durchgeführt: Vom 9. Juli 2018 bis einschliesslich 11. November 2018 muss die Bahnstrecke für den gesamten Zugsverkehr gesperrt werden. Für die Fahrgäste wird ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingesetzt. Nächstes Jahr wird ebenfalls ein Bahnverkehr zwischen dem 8. Juli 2019 und 14. Dezember 2019 nicht möglich sein. Am 15. Dezember 2019 wird dann der elektrische Bahnverkehr zwischen Arnoldstein und Hermagor planmässig aufgenommen und sämtliche Qualitätsverbesserungen werden somit fertiggestellt sein.

Spatenstich am 20. Juni 2018 in Hermagor                                                                  Foto: Österreichische Bundesbahnen (ÖBB)

 

 

Schneller und umweltfreundlicher von Hermagor nach Villach, so lautet die Devise für die Zukunft der Gailtalbahn. Heute wurde feierlich der erste Oberleitungsmast der Strecke gesetzt. Bei diesem Festakt waren Landeshauptmannstellvertreterin Gaby Schaunig, Verkehrslandesrat Ulrich Zafoschnig, die Bürgermeister Siegfried Ronacher, Ronny Rull, Alfred Altersberger, Erich Kessler und Vorstandsdirektor Franz Bauer von der ÖBB-Infrastruktur AG mit dabei, um die neue Zu(g)kunft für die Gailtalbahn einzuleiten.

 

Nach der Neuorganisation des Verkehrssystems werden jetzt die nächsten Akzente gesetzt: Zusätzlich zum weiter geplanten Bauprogramm werden in den kommenden Monaten die Vorarbeiten für die eigentlichen Elektrifizierungsarbeiten durchgeführt. Das betrifft insbesondere das Setzen der neuen Oberleitungsmasten und den barrierefreien Umbau aller Bahnhöfe und Haltestellen. Zusätzlich wird der Bahnhof Hermagor für den Personenverkehr entflechtet und der Güterumschlag neu organisiert. Darüberhinaus werden alle derzeit bestehenden 46 Eisenbahnkreuzungen überprüft und etwa 20 davon werden technisch mit Lichtzeichen gesichert, wobei auch teilweise Schrankenanlagen eingebaut werden sollen.

 

Landeshauptmannstellvertreterin Gaby Schaunig: "Schneller, komfortabler - barrierefrei. Die Elektrifizierung der Gailtalbahn verkürzt nicht nur die Reisezeit für Pendlerinnen und Pendler, sondern stärkt auch die heimische Wirtschaft und sichert Arbeitsplätze. Investitionen in die Elektrifizierung verbessern darüber hinaus die gute Umweltbilanz des Schienenverkehrs und steigern ganz allgemein die Wettbewerbsfähigkeit der Schiene gegenüber anderen Verkehrsträgern. Die gesamte Region wird nachhaltig von diesem Projekt profitieren."

 

Vorstandsdirektor Franz Bauer: "Die Gailtalbahn wird durch die Elektrifizierung mehr als nur aufgewertet. Von den umzusetzenden Maßnahmen profitieren alle im Tal. Einerseits sind es die Fahrgäste, die sich auf kürzere Fahrzeiten der S-Bahn-Züge freuen dürfen und andererseits wird die Sicherheit durch die technische Sicherung von über 20 Eisenbahnkreuzungen wesentlich erhöht. Flankiert werden die Attraktivierungsarbeiten durch die barrierefreien Bahnhofsumbauten und durch die Schaffung von Park&Ride sowie Bike&Ride Stellflächen."

 

Landesrat Ulrich Zafoschnig: "Schnell, sicher, sauber und smart muss die Mobilität der Zukunft sein, damit der öffentliche Personennahverkehr in Kärnten zukunftsfit wird. Mit der Elektrifizierung der S4 Gailtalbahn zwischen Hermagor und Arnoldstein setzen wir gemeinsam mit den Österreichischen Bundesbahnen einen weiteren entscheidenden Schritt in die Modernisierung der Mobilität, die künftig dieselfrei, nachhaltig und modern sein muss. Für alle Gailtalerinnen und Gailtaler schaffen wir durch dieses Projekt mit über 61 Millionen Euro Investitionen ein attraktives Mobilitätsangebot, das Pendler rasch und komfortable zur Arbeit bringen wird und Kärnten in Mobilitätslösungen auf die Überholspur bringt", freut sich der zuständige Mobilitätsreferent des Landes Kärnten, Mag. Ulrich Zafoschnig, heute beim Spatenstich zu den Modernisierungsarbeiten der Gailtalbahnstrecke. Durch den starken Schulterschluss zwischen dem Land Kärnten und den Österreichischen Bundesbahnen wird mit den 61 Mio. Euro die Elektrifizierung der 31 kilometerlangen Gailtalbahnstrecke, der Bahnhöfe und der Haltestellen möglich, sowie der naturnahe Ausbau von Park&Ride sowie Bike&Ride Anlagen umgesetzt. "Es geht darum, Mobilität als Gesamtkonzept und modernes Angebot zu realisieren. Sichere Haltestellen bringen mehr Menschen auf Schiene und stärken den PWK-losen Verkehr in Kärnten. Mobilität soll Kärnten nicht nur bewegen. Die Ziele und Bestrebungen für Kärntens Mobilität sind hoch gesetzt. Bis 2025 wollen wir Kärntens Bahnstrecken vollständig elektrifiziert haben und damit die alten Dieselloks endgültig aufs Abstellgleis stellen", gibt Zafoschnig den Takt vor. Kärnten erreiche durch die Elektrifizierung einen wichtigen Anteil der gesetzten Klimaziele.

 

Bürgermeister Siegfried Ronacher: "Der Spatenstich der Elektrifizierung der Gailtalbahn ist nicht nur für unsere Umwelt ein nachhaltiges Ereignis sondern auch für unsere ländlich gelegene Region sehr wichtig. Dieses Projekt in Millionenhöhe umzusetzen hat einen hohen wirtschaftlichen Aspekt für die gesamte Region. Somit erfolgt für unsere BürgerInnen ein Meilenstein im Bereich der Mobilität."

 

Bürgermeister Alfred Altersberger: "Die Elektrifizierung der Gailtalbahn und die damit Verbesserungen der Eisenbahnübergänge sowie die Errichtung von Park&Ride-Anlagen stellen eine enorm wertvolle und wichtige Investition in den ländlichen Raum dar."

 

 

Das Bauprojekt im Detail

 

Das gesamte Bauprojekt wird in zwei Phasen durchgeführt: Vom 9.7. bis einschließlich 11.11.2018 muss die Bahnstrecke für den gesamten Zugsverkehr gesperrt werden. Für die Fahrgäste wird ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingesetzt. Nächstes Jahr wird ebenfalls ein Bahnverkehr zwischen dem 8.7. und 14.12.2019 nicht möglich sein. Am 15.12.2019 wird dann der elektrische Bahnverkehr zwischen Arnoldstein und Hermagor planmäßig aufgenommen und sämtliche Qualitätsverbesserungen werden somit fertiggestellt sein.

 

Naturschutz ist ein wichtiges Element des Bauprojektes: Im Projektgebiet befinden sich Natura 2000 Gebiete, Europaschutzgebiete, Vogelschutzgebiete und Naturdenkmäler. Ein umfangreiches Maßnahmenpaket wird umgesetzt: Bauzeiteinschränkungen während Brut- und Laichzeiten, Schutzmaßnahmen für angrenzende Biotopen, Wiederherstellung beanspruchter Flächen und Schaffung von Ersatzmaßnahmen. Die Oberleitungsmasten im Projektgebiet werden zum Schutz stark bedrohter Vogelarten wie z.B. dem Uhu, Graureiher, Schwarz- und Weißstorch im Rahmen der ÖBB Umweltinitiative "Freie Flugbahn für den Uhu" über die gesamte Strecke mit Vogelschutzhauben versehen.

 

In Hermagor wird der Güterverkehr vom Personenverkehr entflechtet, um noch kürzere Umsteigewege vom Bus zur Bahn zu erreichen. Auch die Sicherheit hat oberste Priorität, denn 20 Eisenbahnkreuzungen werden technisch gesichert und eine weitere im Gemeindegebiet von Hermagor mit einer Überfahrtsbrücke komplett ersetzt. Sämtliche Bahnhöfe und Haltestellen werden mit barrierefrei zugänglichen Bahnsteigen ausgestattet, die das Einsteigen in die S-Bahn-Kärnten noch leichter machen. Zusätzlich werden alle Haltepunkte mit Park&Ride sowie Bike&Ride Plätzen ausgestattet, damit es noch einfacher wird, vom Individualverkehr in die S-Bahn umzusteigen.

 

Das Verkehrsministerium, die ÖBB und das Land Kärnten investieren für den Ausbau der Gailtalbahn bis 2019 rund 61 Mio. Euro.

 

Die ÖBB investieren heuer in Kärnten rund 241 Mio. Euro in die Erneuerung und in den Neu-bau der Infrastrukturanlagen und sind damit einer der größten Investoren im Land. Bis 2023 fließen im Auftrag des Bundes rund 1,67 Mrd. Euro nach Kärnten um moderne Schieneninfrastrukturen zu errichten und bestehende weiter zu verbessern.

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