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FNM und Stadler unterzeichnen Rahmenvertrag für neue dieselelektrische Züge

FNM S.p.A. und Stadler haben heute in Mailand einen Rahmenvertrag über die Lieferung von dieselelektrischen Zügen für den Regionalbahnbetrieb unterzeichnet. Die Laufzeit beträgt acht Jahre, die Mindestbestellmenge sind 30 Züge und die maximale Anzahl deren 50. Zeitgleich mit der Unterzeichnung des Rahmenvertrages hat FERROVIENORD mit Stadler den Vertrag über den ersten Abruf über 30 Züge unterschrieben. Das Gesamtauftragsvolumen liegt bei über 190 Millionen Euro.

So könnten die neuen dieselelekttrischen Züge für FNM dereinst aussehen                                          Visualisierung: Stadler

 

 

 

Stadler gewinnt die im vergangenen Jahr von FNM angekündigte Ausschreibung. Die heutige Unterzeichnung basiert auf den Vorgaben des Beschaffungsprogramms für neue Züge, das mit 1.6 Milliarden Euro aus der Region Lombardei finanziert wurde. (Beschluss-Nr. X/6932 vom 24. Juli 2017 und das Regionalgesetz "Anpassung an den Haushalt 2017-2019" Nr. 22 vom 10-08-2017).


 
Inhalt des Rahmenvertrags
Die Rahmenvereinbarung mit einer Laufzeit von acht Jahren sieht die Lieferung von dieselelektrischen Zügen vor, die auf nicht elektrifizierten Strecken eingesetzt werden sollen. Die garantierte Mindestmenge beträgt 30 Züge, die maximale Menge deren 50. Der Stückpreis beträgt 6.395.000 Euro. Die Rahmenvereinbarung sieht auch den planmäßigen Wartungsdienst der ersten Stufe und die Instandsetzung bei Vandalismus und Unfallereignissen vor.


 
Erster Abruf aus Rahmenvertrag
Zeitgleich mit der Unterzeichnung des Rahmenvertrages hat FERROVIENORD, eine Tochtergesellschaft von FNM, den ersten Vertrag über 30 Züge mit Stadler über einen Gesamtbetrag von 191.850.000 Euro unterschrieben. Die Lieferung der ersten Züge ist im Jahr 2021 vorgesehen.


 
Verbesserte Leistungsfähigkeit und Nachhaltigkeit
Bei der Erstellung der Ausschreibungsunterlagen wurde besonderes Augenmerk auf die soziale und ökologische Nachhaltigkeit und innovative Lösungen gelegt, die hohen Anforderungen gerecht werden. Der Antrieb des Zuges findet in einem speziellen Modul (Power Pack) Platz, das zwei emissionsarme Dieselmotoren der neuesten Generation (Stufe V mit SCR-Katalysator) und zwei Batteriesätze enthält. Dank der Batterien und der dieselelektrischen Traktion kann der neue Zug in suburbanem Gebiet mit reduzierten Emissionen und Null-Emissionen in die Bahnhöfe fahren und ausserdem zusätzlich Strom beim Beschleunigen liefern. Tatsächlich ermöglichen die neuen Technologien eine bessere Leistung: Eine um 20 Prozent gesteigerte Beschleunigung, mit einer besonders deutlichen Reduzierung der Fahrzeiten. Das ist für die Lombardei, in der zahlreiche Stationen dicht beieinander liegen, von grossem Vorteil. Die neuen Züge punkten ausserdem mit einer Energierückgewinnung beim Bremsen und einer um 19 Prozent geringeren Achslast, die zu niedrigeren Kosten für die Instandhaltung der Infrastruktur führt.


 
Umweltschutz und Komfort
Im Vergleich zur derzeitigen Flotte soll der Kraftstoffverbrauch um 30 Prozent gesenkt werden, was einer geschätzten Einsparung von 3 Millionen Euro pro Jahr entspricht. Von großer Bedeutung sind auch die geringeren CO2-Emissionen: - 12.400 Tonnen pro Jahr (entspricht 8.600 Autos). Die Position der Motoren in der Mitte des Zuges sorgt auch für hohen Komfort für die Fahrgäste: Lärm und Vibrationen werden nicht auf die Wagen übertragen. Durch den Batteriebetrieb in den Stationen können zudem Lärm und Emissionen drastisch reduziert werden. Auch der Einsatz von rezyklierbaren Materialien ist hoch (ein Wiederverwendungsindex von 93 Prozent).


 
Ausstattung, Sicherheit und Zugänglichkeit
Die 66.8 Meter langen, bidirektionalen Züge bestehen aus 3 Passagierwagen, bieten 328 Leuten Platz, davon 168 Sitzplätze, und sind auf eine Maximalgeschwindigkeit von 140 km/h ausgelegt. Sie werden mit einer Toilette, LED-Beleuchtung, Wi-Fi, 220-Volt-Steckdosen, USB-Anschlüssen sowie einem Fahrgast-informationssystem ausgestattet sein. Zusätzlich wird ein Warnlichtsystem verbaut, welches das Öffnen und Schliessen der Türen anzeigt. Die Zugänglichkeit für Menschen mit eingeschränkter Mobilität wird durch Schiebetritte erleichtert, die den Abstand zwischen den Türen und der Plattform ausgleichen. Abstellplätze für Fahrräder sind ebenfalls vorgesehen.
 
"Mit der Unterzeichnung dieser zweiten Rahmenvereinbarung, die sich an den Vertrag über die Züge mit hoher Kapazität anschließt", sagte der Vorsitzende der FNM Andrea Gibelli, "setzen wir die Massnahmen zur Erneuerung der Zugflotte fort, die durch die Finanzierung und Empfehlungen der Region Lombardei ermöglicht wurden. Ziel bleibt es, den 750 000 Menschen, die den regionalen Bahnbetrieb täglich nutzen, den besten Service zu bieten. Die besonders innovativen Spezifikationen dieser dieselelektrischen Züge werden dafür sorgen, dass Qualitäts- und Leistungsstandards zu den besten in Europa gehören."
 
"Wir sind stolz", betonte Thomas Ahlburg, CEO der Stadler Gruppe, "die FNM bei der kontinuierlichen Weiterentwicklung und Modernisierung der Flotte mit innovativen Fahrzeugen in Bezug auf die Traktionstechnologien mit hoher Energieeffizienz und spezielle Lösungen für Sicherheit und Komfort der Fahrgäste unterstützen zu können. Wir haben uns sehr darüber gefreut, mit den Designstudios von GIUGIARO Architettura und NOSE Design Experience zusammenzuarbeiten."

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