Der neue Fahrplan bringt zahlreiche Veränderungen mit
sich
Foto: Marcel Manhart
In der Nordwestschweiz bringt der neue Fahrplan ab 14. Dezember 2025 den grössten Angebotsausbau seit 20 Jahren. Insbesondere das Kundenbedürfnis nach Freizeitverbindungen innerhalb der Schweiz
und ins Ausland nimmt zu. Deshalb profitieren Reisende von zusätzlichen Verbindungen innerhalb der Schweiz, neuen Direktverbindungen nach Italien sowie von saisonal mehr Verbindungen nach
Frankreich. Auch im Regionalverkehr wird das Angebot punktuell erweitert.
Damit die Züge auch künftig pünktlich und sicher unterwegs sind und das Angebot weiter ausgebaut werden kann, stehen auch 2026 sowohl in der Schweiz als auch im umliegenden Ausland zahlreiche
Bauarbeiten auf dem Schienennetz an.
Die wichtigsten Neuerungen in Kürze
Basel - Liestal und Basel - Biel/Bienne - Lausanne
Nach umfassenden Infrastrukturausbauten kann der S-Bahn-Viertelstundentakt zwischen Liestal und Basel SBB eingeführt werden. Im Fernverkehr gibt es neu einen Halbstundentakt zwischen Basel SBB
und Biel/Bienne. Basel wird mit dem IC51 wieder direkt an den Arc lémanique, bis Lausanne, angebunden.
Deutschschweiz - Chiasso
Dank zusätzlicher EC-Verbindungen sowie der Verlängerung eines IC2 von Lugano bis nach Chiasso gibt es einen durchgehenden Stundentakt zwischen der Deutschschweiz und Chiasso.
Zürich - Graubünden
Der IC3 Zürich HB - Sargans - Landquart - Chur verkehrt künftig auch unter der Woche durchgehend halbstündlich.
Schweiz - Italien
Italien-Reisende können sich über zwei zusätzliche Züge pro Richtung zwischen Zürich und Milano Centrale freuen. Zudem wird die bestehende Direktverbindung nach Bologna bis Florenz verlängert.
Der bisherige direkte Zug nach Genua verkehrt während des Sommerhalbjahrs künftig weiter südlich bis La Spezia. Im Winter endet der Zug in Milano Centrale.
Westschweiz - Frankreich
Die saisonale Direktverbindung Lausanne - Marseille wird im Jahr 2026 für ein Jahr ausgebaut. Reisende gelangen neu bereits von April und bis Oktober direkt von Lausanne an die französische
Mittelmeerküste und zurück – jeweils von Donnerstag bis Montag. Im Juli und August verkehren die Züge wie bisher täglich. Damit wird auch Lyon besser an die Westschweiz angebunden.
Es wird viel gebaut – in der Schweiz und im Ausland
Die SBB unterhält eines der meistbefahrenen Bahnnetze der Welt. Auch in den nächsten Jahren werden die Unterhaltsarbeiten weiter zunehmen. Denn was so intensiv genutzt wird, muss gepflegt werden,
damit die Züge auch künftig sicher ans Ziel kommen. Die SBB unterhält aber nicht nur ihr bestehendes Netz, sondern baut es auch weiter aus, damit langfristig neue Angebote geschaffen werden. Auch
in den Nachbarländern wird weiterhin viel gebaut. Die zahlreichen Baustellen führen dazu, dass sich teilweise die Reisezeiten verlängern oder Reisende häufiger umsteigen müssen.
Eine Übersicht über die wichtigsten Baustellen
und daraus resultierende Fahrplanänderungen finden Sie hier
Die SBB empfiehlt, vor Antritt jeder Reise den Online-Fahrplan auf sbb.ch oder in der SBB Mobile App zu prüfen. Über die SBB Mobile App können die Kundinnen und Kunden zudem ihre persönliche
Pendelstrecke einrichten. Dank abonnierten Push-Benachrichtigungen werden Reisende so auch ohne Fahrplanabfrage über Störungen oder Fahrplanabweichungen durch Baustellen informiert.
Fahrplan 2026: Vernehmlassung
Vom 23. Mai bis 09. Juni 2025 legt das Bundesamt für Verkehr (BAV) den Fahrplanentwurf 2026 auf der Webseite «öv-info.ch» - Fahrplan-Entwurf zur Vernehmlassung auf. Meinungen und Anliegen werden via Onlineformular an die kantonalen Stellen
übermittelt, die für den Öffentlichen Verkehr zuständig sind. Sie prüfen die Kommentare und berücksichtigen sie wo möglich, oder lassen sie in die Fahrplanplanung der nächsten Jahre einfliessen.
Weiterführende Informationen zum neuen Fahrplan
Verbindungen in die Nachbarländer
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Im Jahr 2026 gibt es für Italienreisende neue Verbindungen und Destinationen. So verkehren zwischen Zürich und Milano ab 2026 zwei zusätzliche Züge pro Richtung, die den
Reiseverkehr zwischen den beiden Metropolen weiter verbessern. Freizeit- und Geschäftsreisende erhalten dadurch eine grössere Flexibilität auf der beliebten Strecke.
Zusätzlich wird die Direktverbindung nach Bologna bis nach Florenz verlängert. Der bisherige direkte Zug nach Genua verkehrt von Ende März bis Ende der Herbstferien künftig
weiter südlich bis La Spezia und erschliesst so beliebte Sommerreiseziele umsteigefrei. Im Winter endet der Zug in Milano Centrale. Die SBB trägt damit der saisonal
unterschiedlichen Nachfrage Rechnung.
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Auch das ICE-Angebot zwischen Deutschland und der Schweiz wird ausgebaut. Erstmals gelangen Reisende umsteigefrei von Brig nach Berlin, Köln und Hamburg. Darüber hinaus wird
die Zahl der Direktverbindungen bis und ab Chur auf vier tägliche Züge pro Richtung erhöht, was die Anbindung des Kantons Graubünden deutlich verbessert. Erstmals verkehren
auf zwei Verbindungen pro Richtung zwischen Basel SBB und Hamburg Giruno-Züge der SBB. Aufgrund des geänderten Angebotskonzepts gibt es die beiden Verbindungen mit den
EC-Wagenzügen zwischen Interlaken Ost / Zürich und Dortmund / Hamburg nicht mehr.
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Für Nachtzugliebhaber/innen gibt es ebenfalls Neuigkeiten: Im nächsten Jahr werden neue Nightjet-Züge der ÖBB auf den Verbindungen nach Hamburg, Amsterdam und Wien eingesetzt.
Damit erhöht sich der Komfort bei nächtlichen Reisen, beispielsweise dank den neuen Mini Cabins sowie eigenen Toiletten und Duschen in allen Schlafwagenabteilen.
Verbindungen im nationalen Fernverkehr
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Neu gibt es einen Halbstundentakt zwischen Basel SBB und Biel/Bienne. Im Wechsel verkehren IC51 Basel SBB–Lausanne und IR56 (BLS) Basel SBB–Biel/Bienne. Damit gibt es wieder
eine direkte Verbindung zwischen Basel, dem Jura und dem Arc lémanique. Neu verkehren die IC ab Lausanne–Biel/Bienne halbstündlich abwechselnd weiter nach Zürich und Basel.
Zwischen Biel/Bienne und Zürich verkehrt neu der IR55. Der IR56 der BLS (Biel/Bienne–Basel SBB) erweitert das Angebot auf dieser Strecke zu einem Halbstundentakt Richtung
Basel. In Zürich besteht vom IR55 Anschluss auf den IC1, der weiter nach Zürich Flughafen, Winterthur und St. Gallen fährt, kein Anschluss mehr besteht auf den Montag bis
Freitag zweistündlich verkehrenden IC5 zwischen Zürich HB und St. Gallen. Dieser wiederum verkehrt nur noch zwischen St. Gallen und Zürich und nicht weiter in Richtung Westen.
Grund sind die erforderlichen Eigenschaften der Züge: Zwischen Zürich HB und St. Gallen werden Neigezüge benötigt, zwischen Zürich und Biel dagegen Rollmaterial, das schnell
beschleunigen kann – eine Eigenschaft, die auf Neigezüge nicht zutrifft. Der IR55 wird mit niederflurigen Doppelstockzügen geführt und ermöglicht dadurch ein bequemes,
ebenerdiges Ein- und Aussteigen. Auf dem IR56 kommen ebenfalls barrierefreie MIKA-Züge der BLS zum Einsatz
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Der IR36 Basel SBB–Frick–Zürich HB (–Zürich Flughafen) hält neu halbstündlich in Stein-Säckingen und Möhlin. Damit erhalten die beiden Orte eine direkte stündliche Anbindung
an den Flughafen Zürich. Der IR36 und die S1 bilden zusammen zwischen Stein-Säckingen, Möhlin, Rheinfelden und Basel SBB einen ungefähren Viertelstundentakt.
Verbindungen im Regionalverkehr
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Dank umfassender Infrastrukturausbauten, darunter der neue Bahnhof Liestal, das Entflechtungsbauwerk Muttenz und der Ausbau des Bahnhofs Basel SBB, wird der
S-Bahn-Viertelstundentakt zwischen Liestal und Basel SBB eingeführt. Neben der bestehenden S3-Linie, die von Olten über Liestal nach Basel SBB und weiter nach Laufen verkehrt,
wird zusätzlich die neue S33-Linie eingerichtet, die direkt zwischen Liestal und Basel SBB pendelt. Es ist geplant, dass letztere in den Hauptverkehrszeiten bis nach Sissach
fahren wird, um die Anbindung in der Region weiter zu verbessern.
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Aufgrund der Einführung des Halbstundentakts im Fernverkehr zwischen Basel SBB und Biel/Bienne wird die S3 künftig nur noch zwischen Olten und Laufen verkehren. Reisende, die
in Richtung Delémont fahren möchten, können den IC51 und den neuen IR56 nutzen, um ihre Ziele zu erreichen.
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In der S-Bahn Basel erhalten die Zusatz-S-Bahnen teilweise neue Fahrpläne zur Hauptreisezeit. Zudem erhalten diese Züge neu Liniennummern: Die S11 verkehrt zwischen Basel SBB,
Stein-Säckingen und während den Hauptreisezeiten am Morgen ab Laufenburg. Die S31 zwischen Basel SBB und Laufen, die S32 während den Hauptreisezeiten am Morgen zwischen
Sissach und Basel (ohne Halt in Frenkendorf und Pratteln).
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Ab September 2025 verkehren testweise zwei Direktverbindungen vom Zürcher Oberland nach Chur. Im Rahmen eines Markttests werden jeweils samstags und sonntags zwei S15-Züge ab
Rapperswil bis nach Chur verlängert. Am Abend verkehren zwei Züge von Chur zurück nach Rapperswil und werden auf die S15 durchgebunden. Der erste Markttest findet im September
2025 statt, der zweite ab Fahrplanwechsel bis Mitte März 2026. Reisende profitieren hiermit von umsteigefreien Verbindungen vom Zürcher Oberland nach Chur und zurück.
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Auch im Jura wird der Fahrplan neu gestaltet. Der Abschnitt Porrentruy–Bonfol wird in das Angebot der SBB integriert. Es verkehren neu jeweils stündlich die Linien R1
Delémont–Delle, R11 Porrentruy–Delle, R2 Delémont–Bonfol
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Im Wallis, der Ostschweiz sowie im Raum Winterthur kommen im Laufe des Jahres 2026 auf einigen Linien die neuen einstöckigen Triebzüge Flirt Evo zum Einsatz. Sie bringen für
die Reisenden zahlreiche Verbesserungen. Dazu gehören neu gestaltete und grosszügige Multifunktionszonen, mehr Stauraum für Velos, Kinderwagen und Gepäck sowie guter
Mobilfunk- und Datenempfang für unterwegs und Steckdosen in allen Abteilen.
Baustellen im In- und Ausland
Was intensiv genutzt wird, muss auch gepflegt werden, damit die Züge auch künftig sicher ans Ziel kommen. Auch 2026 hat es sowohl auf dem Schweizer Schienennetz als auch demjenigen in den
Nachbarländern diverse Baustellen.
Die wichtigsten Fahrplananpassungen wegen Baustellen in der Deutschschweiz und im Tessin:
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Aufgrund intensiver Bautätigkeiten im Mittelland kommt es auf verschiedenen Streckenabschnitten in den Regionen Basel / Zürich / Bern / Biel/Bienne phasenweise vor allem in
den Abendstunden und an verschiedenen Wochenenden zu abweichenden Fahrtzeiten oder teilweise Ausfällen auf verschiedenen IC-, IR-, RE-, TGV-Verbindungen sowie im
Regionalverkehr.
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Seit 2025 finden im Gotthard-Basistunnel regelmässig längere Unterhaltsfenster statt, um Anlagen zu ersetzen, welche das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben. Diese sind
zweimal jährlich jeweils im Winter und im Sommer vorgesehen und führen zu einer Teilsperre des Gotthard-Basistunnels. Es kommt dadurch zu Änderungen bei den Halten und
insbesondere im Winter zu Ausfällen und Umleitungen über die Panoramastrecke, wobei immer einzelne Verbindungen durch den Basistunnel angeboten werden. Die genauen Daten für
das Jahr 2026 werden zu einem späteren Zeitpunkt kommuniziert.
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Im Tessin führen Bauarbeiten im Sommer vom 20. Juli bis 3. September 2026 zu diversen Fahrplanänderungen. Während dieser Zeit fallen die Linien S10, S20, S90 und RE80 auf
einigen Abschnitten aus. Es verkehren andere Verbindungen und / oder Bahnersatzbusse.
Die wichtigsten Fahrplananpassungen wegen Baustellen bei Verbindungen nach Frankreich
Die wichtigsten Fahrplananpassungen wegen Baustellen bei Verbindungen nach Italien
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In Italien wird noch mindestens bis Sommer 2027 zwischen Domodossola und Milano der Vier-Meter-Korridor ausgebaut, was dem alpenquerenden Güterverkehr zugutekommt. Auch 2026
kann deshalb, wie bereits in den vorhergehenden Jahren, jeweils von Montag bis Freitag, ein Zug weniger pro Richtung zwischen Basel‒Bern‒Milano und Genf‒Brig‒Milano verkehren.
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Vom 27. Juli bis 23. August 2026 steht südlich von Como nur ein Gleis zur Verfügung, wodurch die Linie RE 80 nur bis Lugano bzw. Como und nicht bis Milano verkehren kann.
Zwischen 24. August und 3. September 2026 ist die Strecke komplett gesperrt, es verkehren weder die EC-Züge noch die Züge der Linie RE80 nach Milano. Ein Ersatzkonzept wird
derzeit ausgearbeitet.
Die wichtigsten Fahrplananpassungen wegen Baustellen bei Verbindungen nach Deutschland
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Aufgrund von noch nicht fertiggestellten Infrastrukturausbauten der Deutschen Bahn im Raum Rastatt und Haltingen/Weil am Rhein verlängert sich die Fahrzeit der ICE-Linien
Hamburg– Hannover–Frankfurt–Basel SBB. Weil die Züge später in Basel SBB eintreffen respektive früher Richtung Norden abfahren, können die Züge dieser Linie im Fahrplan 2026
für ein Jahr nicht mehr bis Zürich und Chur verkehren und starten beziehungsweise enden in Basel SBB.
Die wichtigsten Fahrplananpassungen wegen Baustellen bei Verbindungen nach Österreich / Ungarn / Slowakei
Zwischen Buchs SG und Feldkirch gibt es vom 14. Juni 2026 bis zum 14. Oktober 2026 eine Totalsperre. Einzelne Railjet-Verbindungen von und nach Wien, von Linz sowie einzelne EC-Verbindungen von
und nach Innsbruck werden via St. Margrethen umgeleitet. Die weiteren Railjet-Verbindungen fallen aus. Für Reisende nach Graz bestehen Anschlüsse in Innsbruck, für Reisende nach Budapest und
Bratislava in Wien. Die Nachtzüge werden via St. Margrethen umgeleitet. Bei den umgeleiteten Zügen verlängert sich die Reisezeit um eine Stunde und es kommt zu früheren Abfahrts- bzw. späteren
Ankunftszeiten. Zusätzlich verkehren Bahnersatzbusse zwischen Sargans und Feldkirch.
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