Rekordinvestition von 5,5 Milliarden Euro für Bahnhöfe: DB „Zukunft Bahn“ sorgt für mehr Komfort und besseren Service

In den kommenden fünf Jahren fliesst in Deutschland die Rekordsumme von 5,5 Milliarden Euro in die Modernisierung und Instandhaltung der Bahnhöfe. Für die Modernisierung der Bahnhofsinfrastruktur, insbesondere zur Verbesserung der Barrierefreiheit, stellen Bund und Länder erhebliche Fördermittel zur Verfügung. „Nach der Investitionsoffensive in das Netz folgen nun die Bahnhöfe. 5,5 Milliarden Euro für die Modernisierung und Instandhaltung der Bahnhöfe gab es noch nie – das ist neuer Rekord. Wir investieren dort, wo Verbesserungen für unsere Kunden direkt spürbar sind: In die Barrierefreiheit, in höhere Aufenthaltsqualität in unseren Bahnhöfen, in digitalen Service und eine höhere Zuverlässigkeit von Aufzügen und Rolltreppen“ sagt Ronald Pofalla, Vorstand Infrastruktur der Deutschen Bahn AG.

Neuer Warteraum auf dem Bahnsteig im Bahnhof Berlin Südkreuz                                                                Foto: Marcel Manhart

 

 

 

Bauen und Investitionen für mehr Barrierefreiheit und Komfort

 

Für die Modernisierung der Bahnhofsinfrastruktur, insbesondere zur Verbesserung der Barrierefreiheit, stellen Bund und Länder erhebliche Fördermittel zur Verfügung. Insgesamt haben Bund, Länder und DB seit 2010 pro Jahr durchschnittlich 800 Millionen Euro für die Modernisierung und Instandhaltung von Bahnhöfen inklusive des barrierefreien Ausbaus ausgegeben. Im laufenden Jahr wird diese Summe erstmals deutlich überschritten und liegt bei bundesweit 900 Millionen Euro, in den Folgejahren steigen die Ausgaben sogar auf mehr als 1 Milliarde Euro pro Jahr.

 

 

Information, Kundenservice und Innovationen in den Bahnhöfen

 

Herausragende Projekte sind die Um- und Neugestaltungen der Hauptbahnhöfe Dortmund, Münster (Westf), Frankfurt am Main, München und Stuttgart. Aber auch in zahlreiche kleinere und mittelgroße Bahnhöfe wird kräftig investiert, z.B. in neue Rolltreppen, Aufzüge, Infotafeln für Reisende, Sitzbänke, Wegeleitsysteme, Fußböden und Rampen für barrierefreie Zugänge. Allein 2017 werden bundesweit rund 200 Bauprojekte an den Bahnhöfen begonnen; gleichzeitig werden über 200 Modernisierungsmaßnahmen fertiggestellt.

 

Mittlerweile sind 77 Prozent der 5.400 Personenbahnhöfe stufenfrei – damit werden bereits 82 Prozent der Reisenden erreicht. Pro Jahr wird an durchschnittlich 100 Stationen die Barrierefreiheit verbessert.

 

 

Digitalisierung und Innovationen

 

Für eine bessere Information der Reisenden an den großen Bahnhöfen soll die neue „DB Information“ sorgen. Ab Herbst dieses Jahres sollen in allen Hauptbahnhöfen moderne Empfangsschalter eingerichtet werden. Auf einem großen Monitor sind dann bereits aus der Ferne Informationen sichtbar, Kundenmonitore unterstützen die persönliche Beratung, und an Selbstbedienungsterminals können Kunden Online-Tickets und Bescheinigungen bei Verspätungen ausdrucken oder eine Mobilitätshilfe bestellen. Das Gesamtvolumen liegt bei rund 14 Millionen Euro – zusätzlich zu den 5,5 Milliarden Euro. Der Austausch der bestehenden DB Informationen bundesweit beginnt ab Herbst 2017 mit folgenden Hauptbahnhöfen: Nürnberg, Hannover, Leipzig, Köln, Hamburg, Frankfurt, Mannheim, Berlin sowie Berlin Ostbahnhof und soll bis Ende 2020 abgeschlossen sein.

 

Die App „DB Bahnhof live“ bietet Informationen rund um die 5.400 Bahnhöfe. Angezeigt wird auch, ob ein Aufzug am Bahnhof einmal nicht funktioniert. Ein interaktiver Wagenreihungsplan rundet das Angebot ab.

 

In Augsburg Hbf werden ab Mai in einem Pilotversuch die ersten digitalen Vitrinen getestet, die stets auf aktuellem Stand sein sollen und die üblichen Aushänge langfristig ersetzen könnten. Überzeugen die Testergebnisse, folgen weitere Bahnhöfe.

 

Innovativ sind die neuen DB BahnhofsBoxen. Die intelligenten Schließfächer werden seit Ende März in Stuttgart Hbf und in Kürze in Berlin Ostbahnhof zur Lieferung von Lebensmitteln und anderen Produkten erprobt: Der Kunde bestellt im Internet Ware, die dann abholbereit für ihn im Schließfach am Bahnhof lagert. Weitere Bahnhöfe sollen folgen.

 

 

Service und Komfort

 

Um den Kunden die Wartezeit am Bahnsteig möglichst angenehm zu gestalten, entsteht in Berlin zurzeit der Prototyp eines neuen Aufenthaltspavillons, der heller, eleganter und einladender ist als die Vorgängermodelle. Er verfügt unter anderem über einen Info-Bildschirm für Uhrzeit und Fahrpläne und eine USB-Ladebuchse. Der erste neue Wartepavillon wird als Pilotprojekt ab Juni in Wolfsburg Hbf stehen.

 

Ab Juli wird durch ein neues Reinigungskonzept die Sauberkeit an Bahnhöfen verbessert. Verschmutzungen sollen dann schneller und zielgerichteter beseitigt werden. Darüber hinaus wird die Meinung der Reisenden und Besucher stärker einbezogen. Die Möglichkeit für Kunden, Verschmutzungen per WhatsApp zu melden, ist im März in Berlin und Hannover als Pilotprojekt gestartet und soll nach erfolgreicher Testphase an über 80 großen Bahnhöfen bundesweit angeboten werden. Neben den 5,5 Milliarden Euro Investitionen gibt die DB jährlich einen hohen zweistelligen Millionenbetrag für die Reinigung der Bahnhöfe aus.

 

Frischer und einladender sollen auch die Sanitäranlagen an hochfrequentierten Bahnhöfen werden. Durch Modernisierung oder Neubau in Kooperation mit Partnern werden bis Anfang 2018 die rund 100 größten Bahnhöfe mit behindertengerechten Sanitäranlagen ausgestattet sein. Bis Mitte 2017 werden über 80 Standorte saniert sein.

 

 

Mit dem Programm „Zukunft Bahn“ in die richtige Richtung

 

Mit dem 2016 gestarteten Qualitätsprogramm „Zukunft Bahn" wird die DB Qualität, Pünktlichkeit und Kundenorientierung nachhaltig verbessern. Ihre Kunden will die DB mit Sauberkeit und Komfort in den Bahnhöfen, pünktlicheren Zügen, zuverlässiger Kundeninformation und komfortablen Fahrzeugen als sympathischer Dienstleister überzeugen.

                                                                                                                                                                                  Foto: Marcel Manhart

 

 

Mythos 1: „Bahnhöfe sind Einkaufszentren mit Gleisanschluss“

 

Sowohl in der Größe als auch in der Sortimentsvielfalt unterscheiden sich Bahnhöfe und Einkaufszentren deutlich. Während Einkaufszentren meist mehr als 40.000 Quadratmeter Verkaufsfläche haben, umfasst die Fläche beispielsweise im Berliner Hauptbahnhof – einem der größten Bahnhofsgebäude – rund 15.000 Quadratmeter. Und während es in Einkaufsbahnhöfen vielleicht eine Jeans-Marke gibt, werden in Einkaufszentren oft mehr als acht verschiedene angeboten. Stattdessen wird in der Vermietung in den Bahnhöfen auf einen ausgewogenen Branchenmix geachtet. Ziel ist ein kundengerechtes Spektrum international und national agierender Marken: von der klassischen Reisendenversorgung über verschiedenste Dienstleistungen bis zum Angebot weltweit bekannter und regionaler gastronomischer Spezialitäten.

 

 

Mythos 2: „Die Bahn gibt immer weniger Geld für Reinigung der Bahnhöfe aus.“

 

Im Gegenteil: Das Budget ist in den letzten 10 Jahren um 10 Millionen Euro gestiegen. Jährlich gibt die DB einen hohen zweistelligen Millionenbetrag für Reinigungsleistungen aus. Um den Komfort für Kunden weiter zu steigern, führt die DB Station&Service AG 2017 ein neues Reinigungs­konzept ein. Damit werden Reinigungsabläufe noch konsequenter auf die Kundensicht ausgerichtet, so dass Verschmutzungen schneller und zielgerichteter beseitigt werden können. Auch die Meinung der Reisenden und Besucher wird stärker einbezogen: Die Möglichkeit für Kunden, Verschmutzungen per WhatsApp zu melden, startete im März in Berlin und Hannover als Pilotprojekt und soll nach erfolgreicher Testphase an anderen großen Bahnhöfen geschaffen werden.

 

 

Mythos Nr. 3: „Bahnhofstoiletten sind Pflicht.“

 

Die Deutsche Bahn möchte ihren Kunden das Reisen in jeder Beziehung angenehm und problemlos gestalten. Dazu gehört selbstverständlich die Bereitstellung von Toiletten in den Zügen. Die DB ist jedoch nicht zur Vorhaltung öffentlicher Toiletten in den Bahnhöfen verpflichtet. An den 100 größten und meistfrequentierten Bahnhöfen gibt es aber trotzdem Sanitäranlagen. Diese Toilettenbereiche werden seit Mitte 2016 bis Anfang 2018 schrittweise saniert. Unter­stützung erhält die DB von zwei Partnern: SANIFAIR mit dem gleichnamigen Sanitärkonzept und Hering Sanikonzept mit der Marke rail&fresh. Jede der Sanitäranlagen verfügt künftig über ein behindertengerechtes WC nach DIN-Norm. Zur neuen Ausstattung gehören zum Beispiel ein Wickeltisch sowohl im Damen- als auch im Herrenbereich, berüh­rungslose Armaturen und Desinfektions­mittelspender. Für einige kleinere Stationen erarbeitet die DB Station&Service AG derzeit ein angepasstes Konzept.

 

 

Mythos Nr. 4: „Aufzüge funktionieren eher selten als oft.“

 

Falsch, die Verfügbarkeit von Aufzügen in Bahnhöfen liegt im Durchschnitt in der Zeit zwischen 6 und 22 Uhr bei über 97 Prozent. Falls ein Aufzug eine Störung hat, meldet er sie selbst: Ein Kommunikationsbaustein zur Fernüberwachung erfasst den Anlagenzustand permanent und übermittelt Störungen sofort. So können Servicetechniker schneller beauftragt und die Ausfälle schneller behoben werden. Durch diese Digitalisierung der Aufzüge wird auch die Information für Reisende verbessert: Über die Webseite www.bahnhof.de und die App „DB Bahnhof live“ erhalten Kunden Echtzeitinformationen über die Verfügbarkeit der Aufzüge an einem Bahnhof. Die App ist kostenfrei im Google Play Store und im Apple App Store verfügbar.

 

 

Mythos Nr. 5: „Die DB verkauft alle ihre Bahnhofsgebäude.“

 

Zurzeit betreibt die DB rund 800 Empfangsgebäude. Ein großer Teil dieser Immobilien, die im Schnitt 80 bis 100 Jahre alt sind, stammt aus der Gründerzeit der Bahn mit Dampflokbetrieb. Viele dieser Empfangsgebäude haben die eisenbahnbetriebliche Funktion von einst heute nicht mehr und sind aus heutiger Sicht überdimensioniert und oft nicht wirtschaftlich zu betreiben. Daher werden diese Immobilien seit einigen Jahren nach und nach veräußert. Das Ziel: Über 500 Objekte sollen im Bestand der DB bleiben, die übrigen stehen zum Verkauf oder werden abgerissen. Die von der DB verkauften Gebäude werden übrigens ganz unterschiedlich genutzt. Deutschlandweit zeigen zahlreiche Beispiele, dass mit dem Verkauf neues Leben in die alten Gebäude einziehen kann, etwa mit einem Reisebüro, einem Standesamt, einem Restaurant oder einem Museum.

 

 

Mythos Nr. 6: „Die Bahn baut nur große Bahnhöfe barrierefrei um.“

 

Die großen Bahnhöfe sind bereits umfangreich modernisiert oder befinden sich in der Planungs- oder Bauphase. Insgesamt sind 77 Prozent der deutschlandweit 5.400 Personenbahnhöfe stufenfrei ausgebaut – damit werden 82 Prozent der Reisenden bereits erreicht. Der barrierefreie Ausbau wird kontinuierlich fortgesetzt. Pro Jahr verbessert die Deutsche Bahn die Barrierefreiheit an rund 100 Bahnhöfen. Insgesamt stellen Bund, Länder und DB seit 2010 pro Jahr durchschnittlich 800 Millionen Euro für die Modernisierung und Instandhaltung von Bahnhöfen inklusive des barrierefreien Ausbaus bereit. Ab 2017 wird dieser Wert erstmals deutlich überschritten: 2017 liegt er bei bundesweit 900 Millionen Euro, in den Folgejahren bei über 1 Milliarde Euro.

 

 

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