Doppelter Baustart im Allgäu und Oberschwaben für Ausbau des elektrischen Streckennetzes der DB

Doppelter Baustart im Allgäu und in Oberschwaben: Im bayerischen Memmingen und im baden-württembergischen Niederbiegen (Landkreis Ravensburg) beginnt der Ausbau und die Elektrifizierung von 275 Kilometern Bahnstrecke zwischen München und Lindau sowie zwischen Ulm und Lindau. Damit werden zwei Hauptstrecken der Bahn an das elektrische Netz angeschlossen. Neben Verbesserungen im Regionalverkehr werden auch Verbindungen zwischen Deutschland, der Schweiz und Österreich schneller und leistungsfähiger. Die Reisezeit zwischen Zürich und München verkürzt sich ab Ende 2020 um bis zu einer Stunde auf dreieinhalb Stunden. Die SBB bietet auf diesen Zeitpunkt hin sechs Verbindungen täglich pro Richtung an.

Heute  noch  die  Realität:  Ein  Eurocity Zug  via Lindau  nach  Zürich HB  mit  zwei  Dieselloks  im  Münchner  Hauptbahnhof

Künftig werden 275 Kilometer bis 2021 elektrifiziert  • Bundesweit sind ist die Elektrifizierung von insgesamt 2070 Kilometer Bahnstrecke in Bau oder Planung                                                                                                                       Foto: Marcel Manhart

 

 

 

Mit der Elektrifizierung und dem Ausbau der Neigetechnik beginnt ein neues Zeitalter für die Verbindung Zürich–München: Die kurvenreiche Strecke von Geltendorf über Memmingen nach Lindau kann ab Ende 2020 mit nahezu doppelter Geschwindigkeit gefahren werden. Damit entfällt der zeitintensive Lokwechsel auf eine Diesellok in Lindau. Nach Abschluss der Arbeiten verkürzt sich die Reisezeit von viereinhalb auf dreieinhalb Stunden. Die SBB setzt ab diesem Zeitpunkt den Neigezug Astoro (ETR 610) auf dieser Strecke ein und baut das Angebot aus von heute vier auf sechs Verbindungen pro Tag pro Richtung. Betrieben wird die Strecke in Kooperation mit der Deutschen Bahn und den Österreichischen Bundesbahnen. Damit wird die Verbindung künftig sowohl für Freizeitreisende wie für Geschäftsreisende eine gute Alternative zum Auto oder zum Flugzeug.

 

 

Vermehrt Baustellen bis zum Abschluss der Arbeiten

 

Der Streckenausbau führt bis 2020 zu einigen Einschränkungen im Zugverkehr. Im laufenden Fahrplan zwischen 23. März und 14. Oktober 2018 werden die Eurocity-Züge auf der Linie Zürich–München via Lindau–Kempten–Buchloe umgeleitet, was eine rund 15 Minuten spätere Ankunft bzw. frühere Abfahrt in München bedeutet. Zwischen Zürich und München ergänzen weiterhin direkte Intercity-Busse das Angebot, sie sind von den Einschränkungen nicht betroffen. Alle Fahrplanänderungen sind in den aktuellen Fahrplanmedien abgebildet.

 

Der Deutsche Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Andreas Scheuer, sagte zum Baubeginn: „Wir modernisieren zwei wichtige Verkehrs-Achsen in der Region Oberschwaben/Allgäu – starke Impulse für die Elektromobilität auf der Schiene. Mit den Ländern Bayern, Baden-Württemberg und der Schweiz investieren wir rund 660 Millionen Euro. Die Verbindungen werden attraktiver, die Fahrzeiten kürzer, die Luft sauberer. Das sind große Schritte hin zu unserem Ziel, in den kommenden sieben Jahren 70 Prozent des Schienen-Netzes in Deutschland zu elektrifizieren. Unser Kurs ist klar: Wir wollen die Fahrgast-Zahlen bis 2030 verdoppeln. Dafür brauchen wir eine pünktliche Bahn mit gutem Service und hoher Qualität.“

 

DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla: „Das ist ein Tag der Elektromobilität und damit eine gute Nachricht für den Klimaschutz. Wir schließen Lücken im elektrischen Bahnnetz und schaffen mehr Kapazitäten für schnellere und bessere Angebote auf der Schiene. Bundesweit sind wir dabei, das elektrifizierte Bahnnetz um 2070 Kilometer Strecke zu vergrößern. Mit der Umsetzung des Koalitionsvertrages der neuen Bundesregierung werden wir in den kommenden Jahren hier noch beschleunigen können.“

 

Allein in Bayern ist derzeit die Elektrifizierung von insgesamt 550 Kilometern Eisenbahnstrecken im Bau oder in der Planung. Dazu gehören beispielsweise fünf Strecken in Oberfranken und der Oberpfalz.

 

Zu den bundesweit laufenden Projekten gehören neben den Strecken München-Lindau (155 Kilometer, Inbetriebnahme 2020) und Ulm-Lindau (120 Kilometer, Inbetriebnahme 2021) unter anderem auch die deutsch-polnische Güterverkehrsstrecke Knappenrode-Horka in der sächsischen Lausitz (55 Kilometer, Inbetriebnahme Ende 2018), die Elektrifizierung des Netzes der Breisgau-S-Bahn in Baden-Württemberg (120 Kilometer, Inbetriebnahme 2019) oder die Strecke Oldenburg–Wilhelmshaven in Niedersachsen (52 Kilometer, Inbetriebnahme 2022).



Mit einem Spatenstich starteten am 23. März 2018 die Arbeiten für die Elektrifizierung und den Ausbau des Streckenabschnitts zwischen Geltendorf und Lindau auf der Linie München - Zürich.                                                                         Fotos: SBB CFF FFS


Ab Lindau bis Zürich geht's elektrisch weiter...

 

SBB Cargo Re 421 379-9 und Re 421 392-2 mit dem EC 190 München Hbf (18.33) - Zürich HB (22.53) bei der Abfahrt in Lindau Hbf

 

...gefolgt  von  den  beiden  DB-Dieselloks  218 403-4 und 218 422-4, welche den Zug von München bis Lindau gebracht haben.



Kommentar schreiben

Kommentare: 0