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Baufinale Allgäu: Letzte Zugausfälle für Elektrifizierung mit Schienenersatzverkehren

Ausflügler mit der Bahn ab München in Richtung Allgäu und Bodensee sollten sich im August und September 2020 vorab über den Fahrplan informieren. Denn sowohl zwischen Buchloe und Mindelheim als auch auf den Strecken von Lindau Richtung Hergatz, Friedrichshafen und Bregenz kommt es jeweils für gut drei Wochen zu Gleissperrungen mit Schienenersatzverkehr. Im Fernverkehr fallen die Eurocity-Züge München - Kempten - Lindau - Bregenz - Zürich u.a. auch wegen Bauarbeiten in Österreich bis und mit 13. September 2020 aus.

SBB Eurocity Zürich - München am Grenzbahnhof in St. Margrethen                                                          Foto: Marcel Manhart

 

 

 

Die Eurocity Züge Zürich - St. Margrethen - Bregenz - Lindau -  München und umgekehrt fallen infolge Bauarbeiten auf Streckenabschnitten in Österreich (St. Margrethen - Bregenz - Lindau) und in Deutschland bis zum 13. September 2020 aus. Bis dahin fahren nur die IC-Busse nonstop zwischen den beiden Metropolen Zürich und München.

 

 

Schienenersatzverkehr Buchloe – Mindelheim und Türkheim – Bad Wörishofen

 

Auf der Zielgeraden des Bahnausbaus rückt der Bahnhof in Türkheim noch einmal ins Blickfeld. Dort tauscht die Bahn von Mittwoch, 5. August 2020, bis einschliesslich Mittwoch, 26. August 2020, vier Weichen im westlichen Bahnhofsbereich aus. Im Stellwerk und an den Signalen sind noch letzte Arbeiten nötig.

 

Im genannten Zeitraum werden die Züge zwischen Buchloe und Mindelheim sowie zwischen Türkheim und Bad Wörishofen durch Busse ersetzt. Die Busse benötigen eine etwas längere Fahrzeit als die ausfallenden Züge. Sie sind so getaktet, dass auf der Strecke München – Memmingen die Zuganschlüsse in Mindelheim und auf der Strecke Bad Wörishofen – Türkheim die Zuganschlüsse in Türkheim erreicht werden. Nicht betroffen ist der Zugverkehr von München bzw. Augsburg über Buchloe in Richtung Kempten, Füssen oder Oberstdorf.

 

 

Schienenersatzverkehr von Lindau Richtung Hergatz, Kressbronn und Lochau-Hörbranz

 

Im Sommer 2020 bündelt die Bahn die Arbeiten im Bahnknoten Lindau. In einer ebenfalls dreiwöchigen Gleissperrung von Samstag 8. August 2020, bis einschliesslich Sonntag, 30. August 2020, findet auf den Strecken von und nach Lindau eingeschränkter bzw. kein Zugverkehr statt.

 

Auch hier gibt es einen Schienenersatzverkehr (SEV) zwischen Lindau und Hergatz (Strecken Richtung Kempten, Memmingen und Kißlegg), zwischen Lindau und Kressbronn (Strecke Richtung Friedrichshafen) sowie Lindau und Lochau-Hörbranz (Stecke Richtung Bregenz). Da die Busse eine längere Fahrzeit haben, fahren sie in Lindau früher ab bzw. kommen dort später an als die ausfallenden Züge. Vom 27. – 30. August 2020 wird der SEV auf der Strecke Richtung Kempten/Oberstdorf bis Oberstaufen verlängert. Rollstühle und Kinderwagen können in den Bussen mitgenommen werden, Fahrräder jedoch nicht.

 

 

Neue Flotte mit kürzeren Reisezeiten und mehr Verbindungen von Zürich nach München ab Dezember 2020

 

Wie bereis darüber berichtet baut die SBB ab dem Fahrplanwechsel im kommenden Dezember das EuroCity-Angebot in Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern DB und ÖBB auf der Strecke Zürich - München markant aus. Auf der neu vollständig elektrifizierten Strecke kommen ab 13. Dezember 2020 die modernen SBB "Astoro" Triebzüge RABe 503 (ETR 610 2. Serie) zum Einsatz. Das Angebot erhöht sich von derzeit 3 auf künftig 6 Fahrten pro Tag und Richtung, die Anzahl der Sitzplätze um rund 60 Prozent. Die Fahrzeit wird um 20 bis 45 Minuten auf rund 4 Stunden verkürzt. In einem zweiten Schritt soll eine weitere Fahrzeitverkürzung auf 3 Stunden 30 Minuten erfolgen.

 

Dank der neuen Züge, die in Deutschland mit Neigetechnik unterwegs sind, den verschiedenen baulichen Anpassungen der Linie und dem neuen Durchgangsbahnhof in Lindau-Reutin kann die Fahrzeit der Strecke Zürich–München ab Dezember 2020 auf rund 4 Stunden verkürzt werden. Das ist 45 Minuten schneller im Vergleich zur derzeit baubedingten Führung via Kempten bzw. 20 Minuten schneller im Vergleich zur Fahrzeit via Memmingen vor der Baustelle.

 

 

Bahnstrecke München - Zürich wird konkurrenzfähiger

 

In einem zweiten Schritt, voraussichtlich per Ende 2021, soll dann ein weiterer Fahrzeitgewinn um 30 Minuten realisiert werden. Die effektive Fahrzeit beträgt dann noch 3 Stunden und 30 Minuten. Ermöglicht werden soll diese weitere Fahrzeitverkürzung durch einen automatisierten Wechsel zwischen den länderspezifischen Zugsicherungssystemen an den Landesgrenzen.

 

Damit entfällt der sonst übliche lange Halt zum manuellen Wechsel der Systeme an den Grenzbahnhöfen. Dieser im Fachjargon «dynamische Transition» genannte Systemwechsel bedingt eine Aufrüstung der eingesetzten Triebzüge mit dem Zugsicherungssystem ETCS Baseline 3. Die Ausrüstung der Züge erfolgt durch Alstom, dem Hersteller der Triebfahrzeuge des Typs ETR 610. Ursprünglich war die Fertigstellung der Ausrüstung der Fahrzeuge mit dem erforderlichen System bereits auf Dezember 2020 geplant. Aufgrund von Verzögerungen bei der Entwicklung und Zulassung kann der Einsatz des neuen Systems voraussichtlich nun auf Dezember 2021 erfolgen.

 

Das neue Angebot verbessert deutlich die Konkurrenzfähigkeit der Eisenbahn im Vergleich zum Flugzeug, zum Busverkehr und zum motorisierten Individualverkehr mit mehr Kapazitäten, komfortablen Zügen und kürzerer Fahrzeit. Mit der vollständigen Elektrifizierung der Strecke endet der Einsatz der letzten Diesellok im Internationalen Personenverkehr der SBB. Die Ostschweiz, das Land Vorarlberg und München rücken näher zusammen. Gleichzeitig bestehen in München attraktive Anschlüsse an das ICE-Netz.

 

 

Fahrplaninformationen zum regionalen Bahnverkehr während den Bauarbeiten

 

Informationen zum Baufahrplan finden die Fahrgäste im Internet unter https://bauinfos.deutschebahn.com/bayern oder über die App DB-Navigator. Die Fahrplanänderungen sind in der elektronischen Fahrplanauskunft im Internet und an den Fahrkartenautomaten bereits berücksichtigt. Für Reisen nach Österreich gibt es Informationen über die Website der ÖBB.

 

In Lindau macht es die Vielzahl von parallel durchzuführenden Baumassnahmen notwendig, dass die Arbeiten teilweise nachts und am Wochenende stattfinden. Wo immer möglich, werden die lärmintensiven Arbeiten tagsüber durchgeführt. Die Bündelung der Arbeiten auf einen Zeitraum ohne Zugfahrten lassen eine Zeitersparnis im weiteren Bauverlauf zu. Die Bauarbeiten werden die durch das Eisenbahn-Bundesamt festgelegten Lärmschutzgrenzen nicht überschreiten.

 

Im Einzelnen finden in Reutin letzte Gleisbauarbeiten im Bereich der neuen Verkehrsstation statt. Südlich der Verkehrsstation entsteht die neue Abstell- und Tankanlage. Der Bereich Reutin erhält zudem neue Oberleitungen. Weitere Massnahmen im Knoten Lindau betreffen den Lärmschutz – auf einer Gesamtlänge von rund 3,7 Kilometern errichtet die Bahn Schallschutzwände. Auf der Strecke nach Hergatz erneuert die Bahn auf drei Kilometer die Gleise. Auch auf der Südbahn finden im Bereich Lindau-Aeschach Oberleitungs-, Gleis- und Brückenarbeiten statt.


Eurocity 194  München Hbf (12.14)  -  Buchloe (12.59)  -  Kempten (Allgäu) Hbf (13.42)  -  Lindau Hbf (14.54) -

Bregenz (15.06) - St. Margrethen (15.29) - St. Gallen (15.55) - Winterthur (16.33) - Zürich Flughafen ( 16.48) -

Zürich HB (16.58) bei der Abfahrt am Münchner Hauptbahnhof.


Eurocity 194  München Hbf (12.14)  -  Buchloe (12.59)  -  Kempten (Allgäu) Hbf (13.42)  -  Lindau Hbf (14.54) -

Bregenz (15.06) - St. Margrethen (15.29) - St. Gallen (15.55) - Winterthur (16.33) - Zürich Flughafen ( 16.48) -

Zürich HB (16.58) bei der Einfahrt in den Schweizer Grenzbahnhof St. Margrethen.


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