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Baustart am Abstellbahnhof in Stuttgart-Untertürkheim

Die Deutsche Bahn hat mit den Bauarbeiten für den neuen Abstellbahnhof in Stuttgart-Untertürkheim begonnen, dies ist der letzte Stuttgart-21-Abschnitt im Stuttgarter Talkessel. Auf dem Gelände des früheren Rangierbahnhofs entsteht ein moderner Abstellbahnhof. Insgesamt werden auf knapp zwölf Hektar Fläche 8,5 Kilometer Gleis verlegt. Auf diesen werden nach der Inbetriebnahme von Stuttgart 21 Züge abgestellt.

Blick auf den ehemaligen Rangierbahnhof und künftigem Abstellbahnhof                                     Foto: Marcel Manhart

 

 

 

Auf dem Gelände des ehemaligen Rangierbahnhofs zwischen Stuttgart-Bad Cannstatt und Stuttgart-Untertürkheim entsteht der neue Abstellbahnhof Untertürkheim. Dort werden künftig Züge abgestellt. Er ist im Ringverkehr mit dem Stuttgarter Hauptbahnhof verbunden: über den Tunnel Ober-/Untertürkheim sowie über die Neckarbrücke und den Tunnel Bad Cannstatt. Der neue Abstellbahnhof ersetzt den bisherigen Abstellbahnhof am Rosensteinpark. Es entstehen 33 Abstellgleise mit einer Gesamtlänge von 8,5 Kilometern.

 

 

Kompletter Neubau

 

In einem ersten Schritt werden die alten Gleise des früheren Rangierbahnhofs abgebaut. Anschliessend werden neue Gleise verlegt, zahlreiche Oberleitungsmasten aufgestellt und Reinigungsanlagen für Züge gebaut.

 

 

Zahlreiche Eidechsen abgesammelt

 

Bevor die Bauarbeiten beginnen konnten, musste die Deutsche Bahn rund 8.600 Mauereidechsen umsiedeln, die auf dem nicht mehr genutzten Bahngelände lebten. Die Reptilien wurden auf eigens dafür eingerichtete Flächen entlang bestehender Bahnstrecken in Stuttgart gebracht.

 

 

Letzter Bauabschnitt in Stuttgart

 

Der neue Abstellbahnhof ist der letzte begonnene Bauabschnitt des Projekts im Stuttgarter Talkessel. Die im Talkessel zu bauenden rund 51 Kilometer Tunnelröhren sind bis auf wenige Dutzend Meter und damit zu 99,9 Prozent vorgetrieben. Beim Bau des künftigen Hauptbahnhofs sind 22 von 28 der charakteristischen Kelchstützen betoniert und weite Teile des Dachs bereits geschlossen. In wenigen Wochen folgt die Betonage von Kelchstütze Nummer 23.

 

Beim Gleisbau wurden in Stuttgart mittlerweile mehrere Kilometer Schienen verlegt, die bereits bis an den Hauptbahnhof heranreichen. Im künftigen Durchgangsbahnhof hat die Deutsche Bahn in der vergangenen Woche die erste Weiche der so genannten Festen Fahrbahn in Beton gegossen. Die Weiche befindet sich im Tunnel Nordkopf nur wenige Meter vor der neuen Bahnsteighalle und ist eine von insgesamt 48 Weichen, die im Nordkopf und im Südkopf den Übergang von den jeweils vier Zulaufgleisen auf acht Bahnsteiggleise bilden. Sie ermöglichen später ohne Kreuzungskonflikte eine hohe Flexibilität bei der Zufahrt zu und der Abfahrt von den Bahnsteigen im Durchgangsbahnhof.

 

Ehe die Schwellen des vorgefertigten Weichenkörpers einbetoniert werden konnten, haben Mitarbeiter der in diesem Abschnitt verantwortlichen Baufirmen diesen ersten Schienenabzweig in mehreren Schritten genau vermessen und ausgerichtet. Dabei war hier – wie stets beim Gleisbau – Millimeterarbeit gefragt. Im letzten, sehr aufwendigen Arbeitsschritt wurden schließlich rund 80 Kubikmeter Beton verbaut.

 

 

Neubaustrecke Wendlingen - Ulm

 

Am 11. Dezember 2022 wird die Neubaustrecke Wendlingen - Ulm in Betrieb gehen. Die Fahrt führt durch mehrere Tunnels und auch über die 85 Meter hohe Filstalbrücke. Die künftig im Reiseverkehr geltende Höchstgeschwindigkeit beträgt 250 km/h. Mit der neuen Strecke entstehen sowohl im Fernverkehr, als auch im Nahverkehr Vorteile für Reisende in Baden-Württemberg: Im Fernverkehr profitieren Reisende auf der Relation Frankfurt - München von einer rund 15 Minuten kürzeren Reisezeit, im Nahverkehr wird es stündlich in beide Richtungen eine Verbindung Ulm - Merklingen - Wendlingen geben. Damit ergeben sich auch für Pendlerinnen und Pendler neue Perspektiven: Ulm und Stuttgart rücken näher zusammen, mit dem Bahnhof Merklingen wird zudem eine ganze Region durch die Schiene neu erschlossen.





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