National Express: Ein Jahr unterwegs in NRW

Inzwischen ist es ein Jahr her, dass National Express am 13. Dezember 2015 den Betrieb der beiden Nahverkehrslinien RE 7 (Rhein‐Münsterland‐Express) und RB 48 (Rhein‐Wupper‐Bahn) übernahm. Seitdem präsentieren sich die beiden Linien ihren Fahrgästen im neuen weiss‐blauen Look. Positiv für Pendler sind die Ausweitungen des Verkehrsangebotes, die zusätzlich zu den vertraglich vereinbarten Fahrten aufgenommen wurden. Der RE 7 verkehrt seit einem Jahr wochentags auch zwischen Münster und Rheine im Stundentakt. Die RB 48 wurde bis Wuppertal‐Oberbarmen verlängert und bedient in der Hauptverkehrszeit doppelt so häufig wie bisher den Abschnitt zwischen Köln und Bonn. Mit der Ausweitung des Abendverkehrs der RB 48 zwischen Köln und Bonn gibt es zusammen mit dem Angebot der Mittelrheinbahn täglich bis ca. 23:00 auch hier täglich eine Angebotsverdoppelung auf 2 Fahrten pro Stunde.

National Express im Bahnhof Unna                                                                                                                     Foto: Marcel Manhart

 

 

 

Obgleich ihrer weltweiten Aktivitäten mit rund 46.000 Mitarbeitern baute National Express in Deutschland, bei Null beginnend, innerhalb von 2 Jahren ein komplett neues Eisenbahnverkehrsunternehmen auf und startete damit im Dezember 2015. Nach einem Jahr Betrieb blickt das Unternehmen auf viele kleinere, aber auch größere Herausforderungen zurück, die mit einem motivierten und engagierten Team bewältigt wurden.

 

Die ersten Wochen nach der Betriebsaufnahme verliefen nicht immer reibungslos. Es kam zu Ausfällen und Verspätungen, die teilweise aufgrund von technischen Problemen in der Verantwortung von National Express lagen, zum Teil aber auch den Unzulänglichkeiten der Infrastruktur der DB Netz AG, dem sehr dicht befahrenen Streckennetz rund um den Eisenbahnknoten Köln und dem leider nicht immer pünktlichen Fernverkehr geschuldet waren. So kam es beispielsweise zu Fahrzeugstörungen, Vandalismus im Zug oder Graffiti an den Fahrzeugen, die in Werkstätten behoben bzw. beseitigt werden mussten und sich entsprechend negativ auf die Fahrzeugverfügbarkeit auswirkten. Baustellen und Streckensperrungen beeinträchtigten zusätzlich den Betrieb auf den beiden Linien, zudem wurden teilweise pünktliche Fahrten von National Express aufgrund von außerplanmäßigen Überholungen durch verspätete Fernverkehrszüge ausgebremst.

 

Daher wurde mit Nachdruck an internen und externen Optimierungen gearbeitet, um künftig einen besseren Service bieten zu können. Seitdem arbeiten alle beteiligten Partner – Betreiber (National Express), Aufgabenträger (NWL, VRR & NVR) und Infrastrukturunternehmen (DB Netz AG) ‐ gemeinsam daran, die Betriebsqualität der Linien RE 7 und RB 48 zu stabilisieren und den Fahrgästen bestmögliche Leistungen bieten zu können. Die Lage hat sich seit dem Spätsommer 2016 und dem Ende der großen Sommerbaustelle deutlich stabilisiert. Auch seien Personal‐Engpässe kein Thema mehr, versichert Wolfgang Schuster – hier habe National Express gelernt, als zur Urlaubszeit und der Sommerbaustelle noch ein hoher Krankenstand hinzukam mit den entsprechenden Auswirkungen auf die Betriebsperformance. Leider kam es in der jüngsten Vergangenheit aufgrund von drei längerfristig schadhaften Triebfahrzeugen zu Abweichungen und Einschränkungen in der Sitzplatzkapazität. Aktuell führte in den vergangenen Wochen die Bahnsteigsanierung am Solinger Hauptbahnhof zu erheblichen Problemen bei der Pünktlichkeit beider Linien.

 

„Dabei wollen wir unseren Kunden spürbar vermitteln, dass wir als Mobilitätspartner aus der Region die Kundenorientierung bei all unseren Aktivitäten deutlich in den Mittelpunkt stellen.“, erklärt Wolfgang Schuster, Geschäftsführer der National Express Rail GmbH. „Für uns ist die Fahrgastzufriedenheit ein wichtigstes Ziel. Deshalb haben wir den Anspruch, unseren Fahrgästen bei Angebot und Leistungen ein hohes Maß an Qualität zu bieten.“

 

Auch fanden in den vergangenen Monaten immer wieder Fahrgastbefragungen in den Zügen statt. Basierend auf den Erfahrungen und Ergebnissen wird National Express im kommenden Jahr im Bereich Fahrgastinformationen Veränderungen vornehmen und die Fahrgäste über neue Kanäle informieren. Mit Auswertung der gesammelten Daten und der Problemlösung stellen wir das National Express Jahr 2017 ins Zeichen der Kundeninformation. Im ersten Schritt sind seit Mitte November 2016 aktuelle Verkehrsmeldungen montags bis freitags von 6 bis 20 Uhr auf  www.nationalexpress.de nachzulesen.

 

„Gerade nach unserer Informationskampagne im Herbst, in der die komplexe Eisenbahnwelt ein wenig erläutert wurde, haben uns viele Rückmeldungen von Fahrgästen erreicht. Diese wurden ausgewertet und befinden sich im Moment in der Prüfphase bezüglich der Umsetzung im täglichen Betrieb!“ – erklärt Marcel Winter, Leiter Marketing, Vertrieb, Verwaltung der National Express Rail GmbH. So startete National Express zum Beispiel im November eine Klimaanlagenmessung in den Zügen, nachdem Fahrgäste über kühle Temperaturen berichteten. „Wir haben in 2016 bereits in zusätzliches Personal und somit in mehr Betriebsqualität investiert. 2017 werden wir auf eine Verbesserung der Fahrgastinformationen setzen und suchen weiter den offenen Dialog mit unseren Kunden. Zudem möchten wir mit unserem Online‐Freizeitportal auch den Freizeitkunden für die Nutzung des Nahverkehrs und der Nutzung unserer beiden Linien gewinnen.“

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