Die Bahn-2000-Strecke Rothrist-Mattstetten und der von ihr abzweigende Streckenast Wanzwil–Solothurn sind am kommenden Wochenende vom 15./16. Oktober 2016 für den Bahnverkehr teilweise gesperrt: in den Nächten von Freitag auf Samstag und Samstag auf Sonntag jeweils ab 22.30 Uhr und am Sonntag, ab 11.00 Uhr. Grund für die Sperren sind Unterhaltsarbeiten für eine pünktliche und sichere Bahn. Die Unterhaltsteams nehmen auf der Bahn-2000-Strecke gebündelte Bau- und Überwachungsarbeiten vor und bauen alte Aussensignale ab.
Auf der NBS (Neubaustrecke / Bahn-2000-Strecke) werden alte Aussensignale abgebaut Foto: Marcel Manhart
Die Reisezüge und Güterzüge fahren während der Sperre über die Stammlinien via Burgdorf und via Oensingen. Reisende von Bern Richtung Olten, Zürich HB, Basel SBB, Luzern oder umgekehrt rechnen zirka 10 bis 15 Minuten mehr Reisezeit ein. Je nach Zieldestination verlängert sich die Reisezeit um bis zu 30 Minuten. ICN-Reisende von Biel/Bienne nach Solothurn, Olten, Zürich HB oder umgekehrt benötigen rund vier Minuten mehr Reisezeit.
Um am Sonntag die zusätzlichen Fernverkehrszüge auf der Stammlinie via Burgdorf besser neben den Regionalverkehrszügen vorbei führen zu können, fahren die S23-Züge (Baden–Aarau–Olten–Langenthal) ab Rothrist in Richtung Langenthal acht Minuten später als gewohnt ab. Dasselbe gilt für die S44-Züge (Sumiswald-Grünen–Burgdorf–Bern–Thun) ab Burgdorf in Richtung Bern. Die digitalen Fahrpläne auf www.sbb.ch und auf der SBB-Mobile-App sind angepasst.
Grund für die Sperren sind Unterhaltsarbeiten für eine pünktliche und sichere Bahn. Die Unterhaltsteams nehmen auf der Bahn-2000-Strecke gebündelte Bau- und Überwachungsarbeiten vor. Sie bauen alte Aussensignale ab, prüfen Tunnel und Gleislage, nehmen visuelle Kontrollen vor und wechseln Schienen im Grauholztunnel aus.
Zusätzliche Informationen zu den Arbeiten und ihren Auswirkungen auf den Fahrplan sind auf folgender Webseite aufgeführt: www.sbb.ch/bahn-2000-strecke.
Effizienter Unterhalt für eine zuverlässige Bahn-2000-Strecke
Regelmässige Unterhaltsarbeiten sind unverzichtbar, damit die Züge auch in Zukunft sicher unterwegs sind und pünktlich ankommen. Das gilt auch für die Bahn-2000-Strecke Mattstetten–Rothrist (auch Neubaustrecke NBS genannt) und den von ihr abzweigenden Ast Wanzwil–Solothurn (auch Ausbaustrecke ABS genannt). Die beiden Hochgeschwindigkeitsstrecken sind Teil der Non-Stop-Linien Olten–Bern und Olten–Solothurn.
Insgesamt hat die SBB für den diesjährigen Unterhalt auf den beiden Strecken Sperren während über 30 Nächten, vier Mittagen und zwei Wochenenden eingeplant. Die Bauteams führen unter anderem gebündelt verschiedene, regelmässig wiederkehrende Unterhaltsarbeiten aus. Während diesen nehmen bis zu 100 Mitarbeitende aus verschiedenen Bereichen Kontrollen an technischen Komponenten vor und halten Gleis-, Fahrleitungs-, Telekom- und Sicherungsanlagen instand. Zudem werden die Zugbeeinflussungsanlagen und das Bahnmobilfunksystem GSM-R gewartet.
Je besser die Pflege der Infrastruktur ist, desto weniger rasch wird sie abgenutzt. Das bedeutet weniger Schäden, längere Lebensdauer, tiefere Kosten, mehr Pünktlichkeit, mehr Sicherheit und eine sanftere, geräuschärmere Fahrt. 2016 investiert die SBB 1,4 Milliarden Franken in die Erneuerung des Schienennetzes. Dazu kommen Unterhaltsarbeiten im Umfang von 700 Millionen Franken.
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Ramella (Samstag, 02 Dezember 2017 12:37)
Aus welchen Gründen werden auf der Neubaustrecke Mattstetten Rothrist für den Hochgeschwindigkeitsverkehr die alten Aussensignale abgebaut?
info24 (Sonntag, 03 Dezember 2017 18:32)
Diese waren nur noch als Rückfallebene stehen gelassen worden und werden nun nicht mehr benötigt.
Ramella (Freitag, 08 Dezember 2017 22:44)
Das birgt aber ein gewisses Sicherheitsrisiko ein. So weiss der Lokomotivführer vom Anschlusszug nicht, dass der Zug, wo vor dem Anschlusszug abgefahren ist, dass er aufgrund einer Störung langsamer wird auf der Schnellfahrstrecke und schliesslich anhält trotz Zugkontrolleinrichtung, wo mit dem Investitionszentrum in Erstfeld verbunden ist.
info24 (Freitag, 08 Dezember 2017 23:06)
Die Gleisfreimeldung und damit die Zugvollständigkeitsüberwachung sind weiterhin streckenseitig vorhanden. Alle Züge melden automatisch in regelmässigen Abständen ihre genaue Position und Fahrrichtung an die Streckenzentrale (Radio Block Centre RBC). Die Bewegungen der Züge werden von der Streckenzentrale dauernd überwacht. Die Fahrerlaubnis wird zusammen mit Geschwindigkeitsangaben und Streckendaten laufend via GSM-R Funknetz auf das Fahrzeug übertragen.
Die EuroBalisen werden als passive Ortungsbalisen wie «elektronische Kilometersteine» eingesetzt. Zwischen zwei Ortungsbalisen ermittelt der Zug seine Position über Sensoren (Achsgeber, Beschleunigungsmesser und Radar). Die Ortungsbalisen dienen dabei als Referenzpunkte zur Korrektur von Wegmessfehlern. Der Fahrzeugrechner überwacht kontinuierlich die übermittelten Daten und die höchstzulässige Geschwindigkeit.