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Steigerung der ÖBB-ROLA-Kapazitäten erfolgreich gestartet

Mit Jahresbeginn 2020 ist in Tirol das ausgedehnte sektorale Fahrverbot in Kraft getreten. Für die vom Fahrverbot betroffenen Transit-Lkw steht damit auf der Route über den Brenner nur die Schiene zur Verfügung. Die ÖBB als verlässlicher Partner für die Verlagerung auf die Schiene haben bereits frühzeitig die Weichen dafür gestellt. Seit dem Jahreswechsel schraubt die ÖBB Rail Cargo Group die Kapazitäten auf der Rollenden Landstrasse (ROLA) sukzessive nach oben, um die Verlagerung von deutlich mehr Lkw auf die Schiene sicherzustellen und damit einen spürbaren Beitrag zur Entlastung der transitgeplagten Bevölkerung zu erreichen.

Auf der ROLA am Brenner herrscht Hochbetrieb                                                                                       Foto: Marcel Manhart

 

 

 

Durch die kurzen Be- und Entladezeiten der ROLA-Züge können rasche Zugwenden und hochfrequente Verkehre umgesetzt werden, wodurch viele Lkw umweltfreundlich mit dem Zug durch Tirol transportiert werden können. Ein Vorteil auch für die Transportunternehmen, die ihre Lkw ohne Anschaffung von Zusatzequipment rasch auf die Schiene verlagern und damit einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Tiroler Bevölkerung und für die Umwelt leisten können. Für die Transportunternehmen steht neben der Verbindung Wörgl - Brennersee, auch die Verbindung Wörgl - Trento und damit insgesamt bis zur 46 Züge täglich auf der Brennerachse zur Verfügung.

 

 

ROLA-Programm wird wie geplant umgesetzt

 

Das erhöhte Angebot wird auch im dichten Zugverkehr auf der Unterinntal- und Brennerstrecke wie geplant abgewickelt und schafft eine Alternative zur Autobahn, die auch angenommen wird. Die Auslastung der ROLA auf der Strecke Brenner - Wörgl ist seit dem Jahreswechsel merklich gestiegen. Eine erste aussagekräftige Zwischenbilanz werden ÖBB und Land in absehbarer Zeit präsentieren. "Wir haben bereits fühzeitig und in enger Abstimmung mit dem Land Tirol Vorsorge getroffen, um eine verstärkte Nachfrage nach der ROLA abwickeln zu können", sagt Bernhard Ebner, Business Unit Manager Intermodal bei der ÖBB Rail Cargo Group. "Die gute Vorbereitungsarbeit im gesamten Vorjahr macht sich bezahlt. Wir können von der Buchung über die Abwicklung am Terminal bis zur Zugfahrt selbst und der Versorgung der Fahrer eine beständig hohe Qualität für unsere Kunden anbieten." Täglich stehen rund 200 MitarbeiterInnen, im Einsatz, um die rund 1300 Tonnen schweren ROLA-Züge abzuwickeln. Hinzu kommt, dass die ROLA Preise auf der Brennerachse mit Jahresbeginn für das erste Quartal nicht erhöht werden. Somit steht den vom Sektoralen Fahrverbot betroffenen Transportunternehmen eine einfache und attraktive Alternative zum Transport auf der Straße zur Verfügung. Letztlich werden die Kapazitäten auf der Brennerachse verdoppelt. Damit kann der erwartete Verlagerungsbedarf an Lkw auf der Schiene aufgenommen und umweltfreundlich durch Tirol transportiert werden.

 

 

Täglich über 1.000 Lkw weniger auf Tirols Strassen

 

Beim Land Tirol zeigt man sich über diese positive Entwicklung erfreut: "In Summe ergibt das im Vollausbau einen Rola-Zug pro Stunde und Richtung auf der Brennerachse. Bei voller Auslastung der zur Verfügung gestellten Kapazitäten würde das rund 1.000 Lkw weniger pro Tag auf der Autobahn bedeuten. Damit tragen das Land Tirol und ÖBB wesentlich zur Entlastung der transitgeplagten Bevölkerung bei. Zudem wird ein wichtiger Beitrag für den Umwelt- und Klimaschutz in unserem Land geleistet", so Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe. Erfolgreiche Testläufe im Frühjahr und Herbst dieses Jahres haben gezeigt, dass dieses Zugprogramm auf der Strecke bewältigbar ist. Sämtliche ROLA-Niederflurwagen sind dabei bereits mit Scheibenbremsen ausgestattet und daher lärmarm. Auch die restliche Güterwagenflotte von ÖBB Rail Cargo Group besteht heute bereits zu zwei Dritteln aus leisen Waggons und wird bis Ende 2021 zu über 90% auf leisen Bremssohlen unterwegs sein. Eine bedeutende Änderung für Tirol werden überdies die sogenannten "Quieter Routes" bringen, die ab 2024 EU-weit eingeführt werden. Ab 2024 müssen alle auf diesen Strecken verkehrenden Güterwagen "leise" sein. In Tirol wird die Schienenstrecke Kufstein-Brenner zu einer "Quiet Route", was de facto einem Bann "lauter" Güterzugwagen in Tirol gleichkommt. Die geforderten Massnahmen werden etwa eine Halbierung der wahrgenommenen Lautstärke im Güterverkehr bringen.



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