So hat sich die Bahn in Bayern auf den Winter 2016/17 vorbereitet

Die Deutsche Bahn in Bayern hat sich in den vergangenen Wochen intensiv auf den Winter vorbereitet. Im ganzen Freistaat sind 17 Schienen-Schneeräumfahrzeuge einsatzbereit, zum Beispiel in Hof, Kronach, Weiden, Freilassing oder Kempten. Sie führen je nach örtlicher Schneelage Räumfahrten durch. Dazu sind bis zu 2500 Räumkräfte kurzfristig für den Wintereinsatz abrufbar.

Werdenfelsbahn mit Schnee und Eis bedeckt                                                                                                   Foto: Deutsche Bahn

 

 

Seit 2011 hat DB Netz alle betriebswichtigen Weichen im Freistaat mit insgesamt 2085 Verschlussfachabdeckungen ausgerüstet. „Sie schützen die Verschlussgestänge der Weichen vor Schneeansammlungen und Eisabwurf durch fahrende Züge“, so ein Sprecher der Bahn in Bayern. 9.000 Weichen in Bayern sind mit einer Weichenheizung ausgestattet - das sind alle für den planmäßigen Personenverkehr benötigten Weichen. Eine Weichenheizung schaltet sich bei Temperaturen um 0 °C und/oder Schneefall automatisch ein. Ihre Leistung kann bis zu 50 Kilowatt betragen. (Das entspricht in etwa der doppelten Leistung einer Heizung eines Einfamilienhauses.) Bei extremem Frost oder starken Schneeverwehungen benötigt eine Weichenheizung aber mehrere Stunden für ein vollständiges Abtauen. In diesem Fall müssen Schneeräumkräfte die Gleise und Weichen per Hand freischaufeln. Um Schneeverwehungen vorzubeugen, wurden auf insgesamt 18 Kilometer Länge Schneefangzäune aufgestellt.

 

 

Fläche von 280 Fussballfeldern zu räumen

 

Auf über 1,9 Millionen Quadratmeter summiert sich die Fläche der zu räumenden rund 1700 Bahnsteige in Bayern. Dies entspricht der Fläche von knapp 280 Fussballfeldern. Ein GPS-gestütztes Meldesystem erlaubt eindeutige Rückmeldungen über den Räumzustand von Bahnsteigen und verbessert die Personaldisposition. Die Koordination übernimmt die Winterdienstzentrale in Regensburg, die im Dreischichtbetrieb rund um die Uhr besetzt ist. Die Winterdienstkräfte sind ausgerüstet mit 100 Traktoren und 350 Schneefräsen und einachsigen Schneeräumgeräten. DB Services hat dazu Verträge auch mit örtlichen Dienstleistern abgeschlossen.

 

 

DB Regio Bayern verfügt in den Werkstätten Hof, Kempten, München und Nürnberg über 80 Abtauanlagen. Die Züge können damit schneller von Vereisung befreit und gewartet werden, als dies früher der Fall war. Spezielle Bereitschaftspläne sorgen dafür, dass bei Bedarf mehr Mitarbeiter kurzfristig in den Werken eingesetzt werden können.

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