Rhätische Bahn mit erfreulichem Geschäftsjahr 2017

Die Rhätische Bahn (RhB) schaut auf ein erfreuliches Geschäftsjahr 2017 zurück und präsentiert einen Jahresgewinn von 1.2 Millionen Franken. Der Aufschwung des in- und ausländischen Tourismus in der Schweiz und in Graubünden, die erstarkten Währungskurse gegenüber dem Schweizer Franken aber auch die generell guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen waren wesentliche Treiber des Ertragswachstums. Der Nettoerlös im Kernsegment Personenverkehr konnte nach einem bereits starken 2016 erneut klar um 5.2 % gesteigert werden. Auch die Sparten Güterverkehr und Autoverlad haben sich positiv entwickelt. Das Investitionsvolumen blieb mit fast 230 Millionen Franken hoch.

Für das laufende Jahr erwartet die RhB in allen Sparten ein weiteres moderates Wachstum                    Foto: Marcel Manhart

 

 

 

In einem hart umkämpften Markt hat die RhB im Personenverkehr (inkl. RhB-Anteil am Glacier Express) ein erfreuliches Wachstum der Erlöse (+ 5.2 %) erzielt. Mit 99.7 Millionen Franken wurde die Grenze von 100 Millionen Franken nur knapp verpasst. Ein erfreuliches Wachstum der Nachfrage war insbesondere auf den Linien Landquart – St. Moritz, Landquart – Scuol, St. Moritz – Tirano sowie beim Glacier Express zu verzeichnen. Die Anzahl Personenkilometer stieg von 335 Millionen auf fast 350 Millionen (+ 4.3 %). Im Personenverkehr resultiert damit ein positives Betriebsergebnis von leicht über 1 Million Franken.

 

 

Autoverlad erstmals mit knapp einer halben Million Fahrzeugen

 

Im Autoverlad wurde mit insgesamt rund 497 400 transportierten Fahrzeugen ein neuer Rekordwert erzielt. Das attraktive Angebot und die schwierigen Wetterbedingungen gegen Ende Jahr wirkten sich positiv auf die Nachfrage aus. Gegenüber dem Vorjahr resultiert eine Steigerung der Einnahmen um + 8.4 % auf 15.9 Millionen Franken. Auch das Betriebsergebnis fällt entsprechend positiv und besser als erwartet aus.

 

 

Güterverkehr profitiert von den Transporten am Albulatunnel

 

Im Güterverkehr wurde eine Zunahme der Nettoerlöse um + 2.9 % auf 15.1 Millionen Franken verzeichnet. Dies auch dank der Transportleistungen für den Neubau des Albulatunnels. Trotz Zusatzabschreibungen im Hinblick auf die anstehende Umstellung des Mischverkehrs und die Änderung des Güterverkehrskonzepts verzeichnet auch der Güterverkehr ein positives Betriebsergebnis.

 

 

Infrastruktur und Nebengeschäfte mit leicht tieferen Ergebnissen

 

In der Infrastruktur und im Nebengeschäft wurden die erwarteten Ergebnisse nicht ganz erreicht. Aufgrund der Anpassung an eine neue, schweizweit geltende Verbuchungspraxis (Bautätigkeiten teilweise neu als Unterhalt anstelle aktivierbarer Investitionen) resultiert in der Infrastruktur ein negatives Betriebsergebnis von -1.7 Millionen Franken. Im Nebengeschäft führten vor allem ungeplante Unterhalts- und Revisionskosten bei Gebäuden und historischen Fahrzeugen, trotz dem Verkauf einer Liegenschaft, zu einem im Vergleich zum Vorjahr tieferen Jahresergebnis.

 

 

Weiterhin hohe Investitionstätigkeit, mit grosser Wertschöpfung in Graubünden

 

Im Geschäftsjahr 2017 wurden insgesamt 228 Millionen Franken (Vorjahr 325 Millionen) investiert. In der Sparte Infrastruktur wurde für den Substanzerhalt und die dringend notwendige Erneuerung der Infrastruktur mit rund 184 Millionen Franken der Spitzenwert des letzten Jahres (182 Millionen) noch leicht übertroffen. Darin enthalten ist das Grossprojekt «Neubau Albulatunnel», auf welches mit 46 Millionen Franken praktisch gleich viel Mittel wie im Vorjahr entfielen. Für die Instandhaltung und die Beschaffung von Rollmaterial, unter anderem für die Alvra-Gliederzüge und die neuen Steuerwagen, wurden insgesamt 36 Millionen Franken aufgewendet. Die Auswertung der Investitionen von 228 Millionen Franken zeigt, dass im 2017 rund die Hälfte der Wertschöpfung bei Unternehmungen in Graubünden geblieben ist. Ohne die hochspezialisierte Bahntechnik wäre der Anteil der Vergaben im Kanton gar bei über 70 %.

 

 

Ausblick 2018

 

Für das laufende Jahr erwartet die RhB in allen Sparten ein weiteres moderates Wachstum und eine Konsolidierung der Ergebnisse auf dem aktuell hohen Stand. Der Start ins Jahr ist geglückt, die Erträge liegen kumuliert per Ende Februar über Budget. Gegenüber dem Vorjahr liegen die Einnahmen nur leicht unter dem letztjährigen Stand, was jedoch auf den starken Effekt der Ski-WM im Februar 2017 in St. Moritz zurückzuführen ist. Per Jahresende wird mit einem positiven Ergebnis im Rahmen der Vorjahre gerechnet.

 

 

«10 Jahre UNESCO Welterbe RhB»

 

Am 7. Juli 2008 wurde die «Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/Bernina» in die Welterbeliste aufgenommen. Sie erhielt damit die Ehre und Verpflichtung, dieses aussergewöhnliche Meisterwerk der Bahnbaupioniere für die Zukunft zu erhalten. Bei Neubau, Umbau und Erneuerung der Bahninfrastruktur innerhalb des Welterbes zieht die RhB jeweils beratende Experten hinzu. Zudem hat sie spezielle Bauweisen entwickelt. Die Fachberatungen stellen sicher, dass der spezifische Charakter und das prägende Erscheinungsbild der Albula- und Berninastrecke erhalten bleiben und bei neuen Bauten und Anlagen eine gute Eingliederung in das Orts- und Landschaftsbild erfolgt. Diese zusätzliche Verpflichtung der Bahn ist in den für die Welterbestätte definierten Schutzbestimmungen im kantonalen Richtplan verankert. Im Jubiläumsjahr nehmen verschiedene Aktivitäten die Themen Welterbe und Bahnkultur auf. Höhepunkt bildet das RhB-Bahnfestival vom 9./10. Juni 2018 in Samedan und Pontresina.


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