SBB ist gegen Schnee und Kälte gewappnet

An Tagen wie heute läuft der Winterdienst der SBB auf Hochtouren. Das SBB Lagezentrum in Bern steuert schweizweit 360 Mitarbeitende und sorgt dafür, dass die Züge trotz Schnee fahren und die Kunden pünktlich ihr Ziel erreichen.

"Drehscheibe Zürich" trotz Schnee und Kälte pünktlich ans Ziel                                                                   Foto: Marcel Manhart

 

 

Schaufeln, pflügen, salzen, wischen: Das alles gehört zum Winterdienst der SBB. Damit beim ersten Schnee alles möglichst reibungslos klappt, beginnt die Planung des Winterdienstes bereits im Frühsommer. Fachleute der SBB kontrollieren die Weichenheizungen und stellen Werkzeuge zum Enteisen bereit.

 

Der Bereitschaftsdienst der Schneeteams dauert jeweils von Mitte Oktober bis Ende März. Bei andauerndem und flächendeckendem Schneefall sind schweizweit rund 360 Mitarbeitende im Einsatz. Dank genauen Wetterprognosen für jeden Bahnhof weiss die SBB genau, wann es die Teams an welchem Ort braucht. Richtig gefordert ist die SBB, wenn es zwölf Stunden oder länger schneit. Auch Schneefälle von bis zu drei Tagen können ohne spürbare Einschränkungen im Bahnverkehr bewältigt werden.

 

 

Heizungen für die Weichen

 

Damit die Weichen nicht vereisen und auch bei Minustemperaturen gestellt werden können, werden sie beheizt. Rund 50 Prozent aller Weichen sind mit einer Heizung ausgestattet, das entspricht rund 7400 Anlagen. 38 Prozent der Weichenheizungen werden mit Gas und 62 Prozent elektrisch betrieben. Sie schalten sich automatisch ein und aus – je nach Daten der Wetterstation und den Temperaturfühlern an den Schienen. Die Weichenheizungen werden laufend modernisiert und hinsichtlich Energieeffizienz optimiert.

 

Neu steht der Winterorganisation dank dem neuen Winterindex zusätzlich ein Frühwarnsystem zur Verfügung. Der Winterindex berechnet sich aus Einflussfaktoren wie Kälte und Wind, die den Bahnverkehr beeinträchtigen können. Je höher der Winterindex ist, desto grösser ist die Gefahr, dass sich das Wetter negativ auf den Zugverkehr auswirkt. Dank dem Frühwarnsystem kann die SBB die Mitarbeitenden und die Maschinen gezielter einsetzen und so die Verfügbarkeit der Bahn hoch halten.

 

 

Wintersaison, Verspätungssaison?

 

Trotz sorgfältiger Vorbereitung können Schnee, Eis und Kälte zu Verspätungen führen. Um Eisschlaggefahr entgegenzuwirken, passt das Lagezentrum der SBB die Geschwindigkeit der Züge an, wenn sich viel Flugschnee unter den Zügen ansammelt. Pro Wagen können bis zu vier Tonnen Schnee unter dem Boden anfrieren. In Tunnels oder beim Überfahren von Weichen können sich grössere Eis- und Schneestücke lösen und Schottersteine aufwirbeln.

 

Auch das Ein- und Aussteigen kann aufgrund höheren Passagieraufkommens länger dauern als an schnee- und eisfreien Tagen. Dank der sorgfältigen Vorbereitung der SBB auf den Winter sind die Züge in dieser Jahreszeit jedoch gleich pünktlich unterwegs wie im Sommer.

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