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DB Fahrplan 2019: Neue und verbesserte Angebote im Fernverkehr

Neue Züge, mehr Sitzplatzkapazität und häufigere Fahrten auf nachfragestarken Verbindungen – das sind die Neuerungen im Fahrplanangebot 2019 der Deutschen Bahn (DB). Zeitgleich mit dem Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2018 erhöht die DB die Fernverkehrspreise um durchschnittlich 0,9 Prozent und bleibt damit deutlich unterhalb der aktuellen Inflationsrate. Buchungsstart für den neuen Fahrplan mit allen Angeboten ist der 16. Oktober 2018. Wer bis zum 8. Dezember 2018 seine Reise bucht, fährt noch zu den alten Preisen.

(v.l.n.r.) ICE 1 Baureihe 401 - ICE 2 Baureihe 402 - ICE 3 Baureihe 403 - ICE 4 Baureihe 412       Foto: DB / Kai Michael Neuhold

 

 

 

Die ICE 4-Flotte wächst auf insgesamt 25 Züge. Das neue Flaggschiff der DB im Fernverkehr kommt auf weiteren Verbindungen, darunter den Schnellfahrstrecken Berlin–München und Köln–Rhein/Main, zum Einsatz. Mit den verbesserten Angeboten im neuen Fahrplanjahr setzt die Bahn auf weiter steigende Fahrgastzahlen im Fernverkehr. Zwischen Hamburg und Köln werden mehr ICE statt IC eingesetzt. Sie lösen sukzessive die älteren IC-Züge auf der Strecke ab.

 

 

Mehr ICE-Sprinterzüge auf der Schnellfahrstrecke Berlin–München

 

Die DB baut das Angebot auf der Schnellfahrstrecke Berlin–München aus: Fünf Sprinterzüge pro Tag und Richtung verbinden die Metropolen ab Fahrplanwechsel in unter vier Stunden miteinander. Bislang waren es drei. Ausserdem kommt mit dem ICE 4 erstmals der neueste Fernverkehrszug zum Einsatz. Er erhöht das Sitzplatzangebot auf der Strecke zusätzlich.

 

Neu ist das ICE-Zugpaar zwischen Berlin und Wien, mit dem erstmals eine internationale Verbindung über die neue Schnellfahrstrecke geführt wird. Einmal täglich geht es zu einer attraktiven Reisezeit schneller und umsteigefrei von Berlin über Halle, Erfurt, Coburg, Regensburg und Passau nach Wien. Die beiden Hauptstädte werden in weniger als acht Stunden miteinander verbunden.

 

Ausserdem kann häufiger in Bamberg und in Erlangen gehalten werden. Bamberg hat so nahezu einen Stundentakt für die Verbindung München-Berlin. Erlangen erhält einen 2-Stunden-Rhythmus.

 

 

Mehr Angebot und Platz auf nachfragestarken Routen

 

Zwischen Düsseldorf und Stuttgart erhöht die DB die Direktverbindungen über Frankfurt/Main Flughafen um drei auf 14 Fahrten pro Tag und Richtung. Auch auf dieser Strecke kommen erstmals ICE-4-Züge zum Einsatz.

 

Auf der internationalen Verbindung Frankfurt/Main–Köln–Aachen–Brüssel fährt die DB ab April durchgehend im Zweistundentakt. Von April bis Anfang November besteht künftig zusätzlich eine neue Spätverbindung, die nach 20 Uhr in Frankfurt bzw. Brüssel startet.

 

Mehr Komfort und 80 Sitzplätze mehr pro ICE 4-Zug auf der zweistündlichen Linie München-Nürnberg-Erfurt-Leipzig-Berlin. Die Vorteile: Fahrradbeförderung, mehr Platz für Gepäck, fahrzeuggebundener Hublift für Rollstuhlfahrer, verbesserte Fahrgastinformation, Sitzgruppen für Familien und Abteile für Kleinkinder. Auch über Nacht gibt es 2019 insgesamt auf der Verbindung 100 zusätzliche Fahrten.

 

 

Neue Intercity-Direktverbindung für Mitteldeutschland

 

Die DB verbessert auch das Fernverkehrsangebot in der Fläche ausserhalb des ICE-Netzes: Über die Mitte-Deutschland-Verbindung (MDV) fahren ab Fahrplanwechsel täglich drei IC-Zugpaare von Nordrhein-Westfalen bzw. Kassel über Erfurt, Weimar und Jena nach Gera. Damit wird Gera wieder in das Fernverkehrsnetz der DB eingebunden. Bis zur Elektrifizierung der MDV zwischen Weimar und Gera erfolgt in Gotha ein Wechsel von Elektro- auf Diesellok. Zum Einsatz kommen modernisierte Intercity-Züge mit gastronomischer Versorgung im Bord-Bistro. Nach vorheriger Reservierung ist auch in diesen Zügen die Fahrradmitnahme möglich.

 

Mit einer neuen Eurocity-Verbindung zwischen Berlin, Breslau und Krakau wird zudem das Zugangebot zwischen Deutschland und Polen erweitert. Mit dem EC geht es künftig von Berlin aus – mit Halt in Frankfurt (Oder) - abends nach Breslau und über Nacht nach Krakau. Damit wird die bereits seit Juni bestehende Nacht-IC-Bus Linie von Berlin nach Warschau ergänzt. Eine Ausweitung des Angebotes nach Polen wird geprüft.

 

 

Durchgehender Zweistundentakt der Verbindung Frankfurt–Brüssel

 

Auf der internationalen Verbindung Frankfurt/Main—Köln—Aachen—Brüssel fahren die schnellen ICE-Züge der DB ab April 2019 durchgehend im Zweistundentakt. Dafür verkehrt an allen Wochentagen, statt wie bisher nur freitags und sonntags, ein zusätzliches Zugpaar zur Mittagszeit. Die Verbindung wird damit regulär auf 7 Zugpaare pro Tag ausgeweitet. In der Sommerhälfte von April bis Anfang November 2019 werden sonntags zusätzlich in jeder Richtung Spätverbindungen angeboten, die in Frankfurt bzw. Brüssel jeweils nach 20 Uhr starten und ihr Ziel noch vor Mitternacht erreichen.

 

 

Moderne ICE-Züge auf der Main–Weser–Bahn

 

Im Rahmen der bundesweiten Flottenerneuerung durch den Zulauf weiterer ICE 4-Züge werden auf der IC-Linie 26 von Karlsruhe über Darmstadt, Frankfurt und Marburg an die Ostseeküste die klassischen Intercity-Züge durch moderne ICE-T-Züge abgelöst. Der Fahrtverlauf bleibt unverändert, und auch der 2-Stunden Takt wird beibehalten. Für Reisende erhöht sich der Komfort spürbar. Die Fahrgäste profitieren vom kostenlosem W-LAN, Ruhebereichen, einem Bordbistro und einem insgesamt hochwertigerem Design. Ab dem kommenden Frühjahr besteht zusätzlich die Möglichkeit der Fahrradmitnahme.
 

 

Neue Direktverbindung Saarbrücken–Berlin

 

Die bisherige Umsteigeverbindung Saarbrücken–Berlin wird durch eine Direktverbindung ersetzt. Reisende erreichen damit Berlin von Saarbrücken aus über Kaiserslautern und Neustadt rund 20 Minuten schneller als zuvor. Die Fahrgäste reisen in neugestalteten ICE 3-Zügen und profitieren damit von modernster Ausstattung und einem erhöhten Sitzplatzangebot. Die bisherige Direktverbindung Saarbrücken–Dresden wird durch eine Umsteigeverbindung ersetzt.

 

 

Weitere Intercity-2-Doppelstockzüge für den Südwesten

 

Auf der Verbindung Nürnberg–Stuttgart–Karlsruhe werden erstmals moderne Intercity-2-Doppelstockzüge eingesetzt. Sie lösen im kommenden Jahr sukzessive ältere IC-Züge ab. Die vollklimatisierten Wagen bieten hohen Reisekomfort samt gastronomischem Angebot. Auch die Fahrradmitnahme ist möglich.

 

 

Angebotserweiterung im ICE-Nachtverkehr

 

Auch eine Nachtverbindung auf der Strecke München-Frankfurt-Berlin (mit Abfahrten in München, bzw. Berlin gegen ca. 21:30/22 Uhr und Ankunft am nächsten Morgen gegen ca. 7:30/8 Uhr) wird ab Fahrplanwechsel ausgebaut. Künftig kann Freitag auf Samstag sowie von Sonntag auf Montag diese Verbindung genutzt werden. Zwischen Ostern und den Herbstferien fährt dieser Zug sogar jede Nacht.

 

Auf der Route Berlin–Stuttgart–München wird der Zeitraum der täglichen Bedienung von Ostern bis zu den Herbstferien ausgeweitet. Bislang gab es das tägliche Angebot nur während des Sommers. In der anderen Jahreshälfte verkehren die Nacht-ICE künftig auch in den Nächten von Freitag auf Samstag (bislang nur Sonntag auf Montag). Zudem werden alle Fahrten zukünftig mit ICE-1-Zügen durchgeführt, wodurch 300 Sitzplätze pro Zug zusätzlich zur Verfügung stehen. Die Halte in Esslingen, Plochingen und Neu-Ulm müssen daher entfallen, da die Bahnsteige nicht für ICE-1-Züge ausgelegt sind.

 

 

Mehr Komfort auf Urlaubsreisen

 

Auf der Linie 26, der Verbindung von Karlsruhe über Marburg, Hannover und Hamburg an die Ostseeküste werden die klassischen Intercity-Züge von modernen ICE-T-Zügen abgelöst. Fahrgäste profitieren dann vor allem von deutlich verbessertem Komfort im Zug mit kostenlosem W-LAN, Ruhebereichen, und Bordbistro. Auch die Fahrradmitnahme wird ab Mitte 2019 möglich sein.

 

Saisonal verstärkt die Deutsche Bahn auch im neuen Fahrplanjahr das Fernverkehrsangebot in die Urlaubsgebiete, u.a. nach Seefeld (Tirol) und Innsbruck.

 

 

Baumassnahmen 2019 - 2023

 

Den Auftakt der Schnellfahrstreckensanierung bildet die Verbindung Hannover–Würzburg. Von Juni bis Dezember 2019 saniert die DB die Schnellfahrstrecke zwischen Hannover und Göttingen. In dieser Zeit fahren die Züge über Umleitungen, so dass sich die Fahrzeiten verlängern. Über die Umleitungsstrecken werden insgesamt weniger Züge zwischen Berlin und Frankfurt/Main sowie zwischen Hannover und Kassel unterwegs sein als heute. Die besonders schnelle Verbindung Berlin–Frankfurt/Main über Erfurt ist von den Baumassnahmen nicht betroffen. Die baubedingten Veränderungen werden frühzeitig in alle Fahrplanmedien eingearbeitet. Die DB empfiehlt allen Reisenden, möglichst frühzeitig zu buchen.

 

 Die Bauarbeiten an Gleisen, Weichen und Technik finden sukzessive in folgenden vier Abschnitten ab Juni 2019 statt:

  • Hannover–Göttingen (11. Juni bis 14. Dezember 2019)
  • Göttingen–Kassel (23. April bis 15. Juli 2021)
  • Fulda–Würzburg (2022) und
  • Kassel–Fulda (2023).

Allein auf dieser Strecke erneuert die Bahn insgesamt 532 Kilometer Gleise und 224 Weichen und verlegt 800.000 neue Schwellen und 500.000 Tonnen Schotter. Die Maßnahmen kosten rund 640 Millionen Euro.

 

Ganz ohne Reisezeitverlängerungen ist das hohe Baupensum nicht realisierbar. So sind die Züge im DB-Fernverkehr in der ersten Bauphase 2019 z. B. auf den Verbindungen Hamburg–Frankfurt, Berlin–Frankfurt und Hamburg–München jeweils ca. 30 bis 45 Minuten länger unterwegs. Zwischen Hamburg bzw. Berlin und Frankfurt kommt es zu Kapazitätseinschränkungen.

 

Ab 2020 erneuert die Bahn die Strecke Mannheim–Stuttgart. Die Bauarbeiten werden in 205 Tagen bei einer Totalsperrung zwischen 10. April und 31. Oktober erledigt, bevor vom 23. April bis 15. Juli 2021 zwischen Göttingen und Kassel weitergearbeitet wird. Der Abschnitt Fulda–Würzburg wird 2022 und der Bereich Kassel–Fulda 2023 erneuert.

 

Auf der Strecke Mannheim–Stuttgart liegt der Fokus auf der Erneuerung von rund 190 Kilometer Gleisen und 54 Weichen. 200.000 Tonnen neuer Schotter müssen eingebaut und 315.000 neue Betonschwellen verlegt werden. Auf den Streckenabschnitt Mannheim–Stuttgart entfallen Kosten in Höhe von 185 Millionen Euro.

 

Weitere Informationen gibt es unter: www.deutschebahn.com/bauinfos.

 

 

Höhere Flexpreise, unveränderte Sparpreise

 

Die Flexpreise steigen um durchschnittlich 1,9 Prozent. Darüber hinaus hält die DB an der tageweisen Senkung und Anhebung der Flexpreise fest. Diese auslastungsabhängige Preisgestaltung hat die DB bereits 2016 eingeführt. Ziel ist es, die Nachfrage bestmöglich zu lenken.

 

Die Sparpreise und die im August eingeführten Super Sparpreise bleiben stabil. Ebenfalls unverändert bleiben die Preise für Reservierungen sowie die beiden beliebtesten BahnCards – die BahnCard 25 und 50 –, die damit im fünften Jahr in Folge nicht erhöht werden.

 

Die Preise für Streckenzeitkarten sowie die BahnCard 100 steigen um durchschnittlich 2,9 Prozent. Bei den Streckenzeitkarten wird die Mindestvertragslaufzeit von zwölf auf drei Monate verkürzt. Der Bordpreis – also das Entgelt, das beim Fahrkartenkauf im Zug zusätzlich zu entrichten ist – steigt von 12,50 Euro auf 19 Euro.

 

Betrachtet über alle Angebote erhöht die DB die Fernverkehrspreise somit um durchschnittlich 0,9 Prozent.

 

 

 Auch Sparpreise der Auslandsbahnen erhältlich

 

Die Deutsche Bahn (DB) baut die grenzüberschreitenden und ausländischen Buchungsoptionen weiter aus. Bereits jetzt sind auch Angebote der französischen SNCF sowie Verbindungen mit Thalys-Hochgeschwindigkeits-zügen auf bahn.de und über den DB Navigator buchbar. Ab 8. Oktober 2018 kommen Eurostar-Verbindungen hinzu. Dies war bislang nur für ausgewählte Verbindungen online und teilweise im personenbedienten Verkauf möglich. Reisende profitieren von tagesaktuellen Sparpreisen der Auslandsbahnen. Zusätzlich sind alle Thalys-Verbindungen auch wieder deutschlandweit in DB Reisezentren und über DB Agenturen erhältlich.

 

Es ist möglich, Tickets von mehreren europäischen Bahnen in einem Schritt oder ausschließlich Strecken im Ausland zu buchen. Das gilt ebenfalls für Nachtzugverbindungen der ÖBB, die in Deutschland starten oder enden und die auch für innerdeutsche Verbindungen gewählt werden können, etwa von Hamburg nach Freiburg. Die Buchung erfolgt über bahn.de oder aus dem DB Navigator heraus in einer separaten Buchungsstrecke.

 

„Reisen in Europa mit der Bahn sind zur Selbstverständlichkeit geworden. Mit dem Ausbau der internationalen Buchung erfüllen wir einen der am häufigsten geäußerten Kundenwünsche. Wir sind überzeugt, dass durch unser verbessertes Angebot noch mehr Menschen die Bahn als komfortables und umweltfreundliches Verkehrsmittel bei Reisen ins europäische Ausland wählen werden“, so Mathias Hüske, Geschäftsführer Digital Business DB Vertrieb.

 

Fernverkehrsangebote von der italienischen Bahn Trenitalia und alle Angebote der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) sind bereits seit Anfang des Jahres über bahn.de und den DB Navigator erhältlich. Die Buchbarkeit weiterer internationaler Fahrkarten auf bahn.de und im DB Navigator wird ausgebaut.

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