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Bahnhof Zürich Wipkingen wird bis 2025 modernisiert und behindertengerecht umgebaut

Der Bahnhof Zürich Wipkingen wird ab Frühling 2023 modernisiert. Anstelle des Mittelperrons erhält der Bahnhof zwei Aussenperrons und wird nach den Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetzes des Bundes (BehiG) umgebaut. Ausserdem plant die SBB bis 2025 diverse Bestandteile der Bahninfrastruktur auf dem Abschnitt Wipkinger Viadukt -  Bahnhof Wipkingen -  Tunnelportal - Bahnhof Oerlikon zu sanieren. Um effizient zu bauen und die Auswirkungen auf Anwohnende und Reisende zu minimieren, plant die SBB, einen Grossteil der Arbeiten während einer einjährigen Streckensperrung Zürich HB - Zürich Wipkingen zwischen Dezember 2023 und Dezember 2024 auszuführen.

Anstelle des Mittelperrons gibt es in Zürich Wipkingen zwei Aussenperrons                                    Foto: Marcel Manhart

 

 

 

 

Das Projekt  zum Umbau des Bahnhofes Wipkingen nach den Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetzes des Bundes (BehiG) und die Arbeiten an der Bahninfrastruktur beinhalten insbesondere die Sanierung vom Wipkinger-Viadukt mit der Sanierung der Brücken Neugasse, Josef-, Heinrich- und Limmatstrasse sowie den Ersatz der Brücke Wasserwerkstrasse. Dazu stehen diverse Erneuerungsarbeiten an Fahrbahn und Fahrleitung auf dem Programm. Im Tunnel von Zürich Wipkingen nach Oerlikon ist die Sanierung von Feucht-, Tropf- und Hohlstellen notwendig. Am Bahnhof Zürich Wipkingen selbst erfolgt die behindertengerechte Gestaltung mit der Aufhebung des heutigen Mittelperrons und der Unterführung Nord inklusive stufenfreie Zugänge zu den Perrons sowie erhöte Perrons mit stufenfreiem Zustieg in die Züge. Ausserdem gib es eine neue durchgehende Personenunterführung Seite Zürich HB und Seite Oerlikon eine stufenfreie Verbindung zur Nordstrasse mittels Lift.

 

Die Realisierung der Arbeiten ist von Frühling 2023 bis Frühling 2025 geplant. Um effizient zu bauen und die Auswirkungen auf Anwohnende und Reisende zu minimieren, plant die SBB, einen Grossteil der Arbeiten während einer einjährigen Streckensperrung Zürich HB - Zürich Wipkingen zwischen Dezember 2023 und Dezember 2024 auszuführen. Im Vergleich zur Realisierung aller Bauarbeiten während laufendem Bahnbetrieb können die Arbeiten so in bedeutend kürzerer Zeit, kostengünstiger und in besserer Qualität vorgenommen werden. Die SBB rechnet mit Gesamtkosten von rund 100 Millionen Franken (Kostengenauigkeit +/- 20 Prozent). Die Finanzierung erfolgt über die Leistungsvereinbarung (LV) zwischen der SBB und dem Bund. Ausserdem hat der Bundesrat in seiner  Sitzung vom 13. Mai 2020  dem Parlament für die Periode 2021-2024 beantragt, den Zahlungsrahmen für Erhalt und Modernisierung des Schienennetzes zu erhöhen Die zusätzlichen Mittel dienen unter anderem auch dazu, Bahnhöfe und Haltestellen behindertengerecht anzupassen.

 

 

Umbau Bahnhof Wipkingen

 

Beim Umbau am Bahnhof Zürich Wipkingen wird die nördliche Unterführung aufgehoben. Neu erreicht man dann die Perrons mittels Treppe und Lift direkt von der Brücke Nordstrasse, wo sich auch die Bushaltestellen befinden. Das heutige Mittelperron wird durch zwei Aussenperrons ersetzt, damit wird die Verbindung zwischen den Perrons und den angrenzenden Quartieren verbessert. Für die Bewohnerinnen und Bewohner der Siedelungen der Baugenossenschaft (BEP) im Bahnhofsumfeld bedeutet dies barrierenfreien und schnelleren Zugang zu den Gleisen dank zwei neuen Unterführungen und zusätzlichen Veloabstellplätzen. Die steile Rampe auf der Ostseite wird so umgestaltet, dass man von der Rousseaustrasse künftig flacher und direkt aufs Perron gelangt. Das westliche Perron erreicht man ebenerdig direkt von der Dammstrasse her. Die südliche Unterführung wird neu durchgehend unter den Gleisen hindurchgeführt. So wird ein zusätzlicher Zugang zur Imfeldstrasse und zum Lettenfussweg geschaffen. Der angrenzende  Spielplatz muss umgesiedelt und der Garten Letten-Wasserwerk der BEP-Gartengruppe (er befindet sich auf Pachtland, welches der SBB gehört) zum Saisonende 2022 geräumt und ebenfalls verlegt werden.

 

 

S-Bahn Halte in Wipkingen

 

Bis zur Eröffnung der Durchmesserlinie verkehrten in Zürich Wipkingen noch die S2, S8 und die S14. Damals stiegen täglich durchschnittlich 5500 Passagiere ein und aus. Doch seit dem Fahrplanwechsel im Sommer 2014 wird der Bahnhof Wipkingen nur noch im Halbstundentakt durch die S24 bedient, entsprechend haben sich die Passagierzahlen um mehr als die Hälfte reduziert. Der Quartierverein Wipkingen hatte 2014 an die Stadt Zürich 6300 Unterschriften für einen Viertelstundentakt eingereicht und der damalige Stadtrat Andreas Türler hatte auch versprochen, sich für dieses Anliegen einzusetzen, erinnert sich Judith Stofer, Kantonsrätin und Mitglied des QV-Vorstands und sagt: "Passiert ist seither nichts". Sowohl mit der SBB als auch mit dem ZVV hat der Quartierverein hartnäckig um die Wiedereinführung des Viertelstundentakts verhandelt. Zahlreiche Möglichkeiten wurden diskutiert und Argumente vorgebracht. Für Stofer ist klar: "Man könnte, aber man will nicht". Sie hat am 10. Februar 2020 im Kantonsrat erneut eine Anfrage eingereicht. Darin will sie vom Regierungsrat wissen, ob der Viertelstundentakt in absehbarer Zeit wieder eingeführt werden kann.

 

Christian Vogt, Verkehrsplaner des Zürcher Verkehrsverbunds (ZVV) erklärt die Entwicklungen, welche der ZVV derzeit plant. Diese seien eng verknüpft mit der Vorlage zur Finanzierung und Ausbau der Bahninfrastruktur (FABI), welche das Stimmvolk am 9. Februar 2019 gutgeheissen hatte. Damit kann auch er für mögliche Verbesserungen nur einen fernen Horizont im Jahr 2030 bieten. Die Pläne des Projekts «S-Bahn 2G», wie der nächste Ausbauschritt der Zürcher S-Bahn genannt wird, der unter anderem alle Zürcher Quartierbahnhöfe im Viertelstundentakt bedienen möchte, seien weit fortgeschritten und das sei ein grosser Vorteil, wenn es dann um die Umsetzung gehe.

 

Thomas Kellenberger, Leiter Kommunikation und Mitglied der Geschäftsleitung beim Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) verweist auf den Ausbauschritt 2035, der mit dem Ausbau vom Bahnhof Stadelhofen und dem Brüttnertunnel das Nadelöhr zwischen Zürich und Winterthur beseitigt und zusätzliche Kapazitäten bringt. Mit diesen neuen Infrastrukturbauten kann das S-Bahn-Angebot markant ausgebaut werden. Das bedeutet, dass vorerst einmal Geduld gefragt ist; der Baustart des Brüttnertunnels und des Ausbaus am Stadelhofen ist gemäss SBB frühestens ab 2026 möglich.


                                       Mit dem Projekt S-Bahn 2G (S-Bahn der zweiten Generation)

wollen die Verkehrsplaner des ZVV und der SBB die Kapazitäten auf dem Zürcher Bahnnetz langfristig verdoppeln.


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