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Schnellfahrstrecke Frakfurt-Köln ab 18. November wieder zweigleisig befahrbar - DB weist Spekulationen zu Brandursache bei ICE 511 zurück

Die Schnellfahrstrecke zwischen Frankfurt und Köln ist ab 18. November 2018 wieder zweigleisig befahrbar. Die ICE-Züge verkehren dann wie gewohnt nach dem regulären Fahrplan. Aufgrund von Geschwindigkeitsreduzierungen sind noch geringfügige Verspätungen von wenigen Minuten möglich. Anfang Dezember wird die Strecke komplett wiederhergestellt sein. Die Deutsche Bahn weist die Spekulationen von „Report Mainz“ zum Brand des ICE 511 am 12. Oktober 2018 als haltlos zurück. Eine angebliche Überbrückung des sogenannten Buchholzrelais als Auslöser des Fahrzeugbrands kann nach den bisher vorliegenden Erkenntnissen der DB-Experten definitiv ausgeschlossen werden.

Bis 17. November 2018 verkehren je Richtung stündlich zwei ICE zwischen Frankfurt und Köln            Foto: Marcel Manhart

 

 

 

Die Schnellfahrstrecke zwischen Frankfurt und Köln wurde wegen eines ICE-Brands am 12. Oktober erheblich beschädigt. Die DB saniert zunächst das stark beschädigte Gleis, auf dem der ICE stand. Die Fahrbahn muss auf rund 60 Metern erneuert werden. Nach Fertigstellung wird der Verkehr über dieses Gleis geführt und die Fachleute können die Schäden im zweiten Gleis auf rund 14 Metern beheben. Diese Massnahmen sollen bis 18. November 2018 abgeschlossen sein, bis einschliesslich 17. November 2018 verkehren je Richtung stündlich zwei ICE-Züge. Nach Fertigstellung des zweiten Gleises fahren alle Züge wieder nach regulärem Fahrplan. Es kann aufgrund von Restarbeiten zu geringen Fahrzeitverlängerungen kommen. Anfang Dezember rollt der Verkehr dann wieder uneingeschränkt.

 

Die Deutsche Bahn weist die Spekulationen von „Report Mainz“ zum Brand des ICE 511 am 12. Oktober 2018 als haltlos zurück. Eine angebliche Überbrückung des sogenannten Buchholzrelais als Auslöser des Fahrzeugbrands kann nach den bisher vorliegenden Erkenntnissen der DB-Experten definitiv ausgeschlossen werden. Die Ermittlungen der unabhängigen Gutachter zur Brandursache dauern nach wie vor an.

 

„Die Verbreitung voreiliger und noch dazu falscher Schlüsse ist unverantwortlich und hilft niemandem“, sagt DB-Personenverkehrsvorstand Berthold Huber. „Erst muss der Vorfall lückenlos und zweifelsfrei aufgeklärt sein und dann entscheiden wir in Abstimmung mit den Behörden über mögliche Konsequenzen daraus.“

 

Unabhängig von der noch laufenden Untersuchung hat die DB eine technische Sonderprüfung aller rund 60 ICE 3 der Baureihe 403 gestartet: Ein Zug nach dem anderen rollt jetzt in die Werkstätten und wird für 48 Stunden auf Herz und Nieren durchgecheckt - von den Antriebsmotoren bis zur Kaffeemaschine. Nach den ICE 3-Zügen werden auch die älteren Baureihen einem Sondercheck unterzogen.

 

Brandschutz- und Rettungskonzepte der Bahn und aller DB-Züge entsprechen den gesetzlichen Grundlagen und technischen Normen. Sie sind mit allen relevanten Behörden abgestimmt und werden bei regelmäßigen gemeinsamen Notfallübungen ständig überprüft und falls nötig auch angepasst. Huber: „Die Bahn ist das sicherste Verkehrsmittel überhaupt und das bleibt auch so. Es gibt keine systematischen Technikprobleme an unserer ICE-Flotte oder im Zusammenhang mit den Fahrzeuganforderungen auf Hochgeschwindigkeitsstrecken.“

 

Bei den von „Report Mainz“ genannten 39 Brandfällen lagen größtenteils keine technischen Ursachen vor. Auslöser waren unter anderem Papierbrände in Mülleimern durch glimmende Zigaretten, Brandstiftung in WC-Räumen oder Rauchentwicklungen ohne offene Flamme, beispielsweise durch eine feststehende Bremse. Seit Aufnahme des ICE-Betriebs im Jahr 1991 gab es in über 25 Betriebsjahren keine Unfälle mit ernstem Personenschaden aufgrund von Bränden. Die eingesetzten Züge sind für diese Strecke konstruiert und das Sicherheitsniveau auf Neubaustrecken ist im gesamten Netz besonders hoch.

 

Die Notfallprozesse an Bord haben sehr gut funktioniert. Die Evakuierung der Fahrgäste ist unmittelbar nach Stopp des Zuges durch das DB-Zugpersonal erfolgt. Alle Fahrgäste konnten schnell und sicher den Zug verlassen. Nach der vollständigen Evakuierung aller Zugteile wurde der Streckenbereich durch den Notfallmanager in Abstimmung mit den Einsatzkräften für die Löscharbeiten geerdet. Für die Schnellfahrstrecke bestehen umfangreiche, gemeinsam erarbeitete Notfall- und Rettungskonzepte. Der zuständige Kreisfeuerwehrinspekteur Werner Böcking hat die Prozesse und Abläufe vor Ort mehrfach öffentlich positiv bewertet.

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