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Bayerns längste Baustelle 2018 vor dem Abschluss

Von Ende März bis zum 15. Oktober 2018 konnte sich der rund 100 Kilometer lange Streckenabschnitt zwischen Geltendorf und Leutkirch als Bayerns längste Baustelle des Jahres bezeichnen. In diesem Teil der Strecke München - Lindau hat die DB Netz nun ein Bündel von Massnahmen zur Elektrifizierung und Beschleunigung des Zugverkehrs durchgeführt. Ziel ist, die Fahrzeit von München nach Zürich ab Ende 2020 um rund eine Stunde auf nur noch drei Stunden und 30 Minuten zu senken.

Ein wichtiges Projekt ist auch der Umbau vom Bahnhof Türkheim (Bay)                                                        Foto: Herbert Dusch

 

 

 

Die Metropolen München und Zürich liegen gut 300 Kilometer voneinander entfernt. Die Reisezeit mit der Eisenbahn beträgt derzeit 4:19 bis 4:36 Stunden und ist damit erheblich länger als auf der Strasse. Daher haben die Bundesrepublik Deutschland, die Schweizerische Eidgenossenschaft, der Freistaat Bayern und die DB vereinbart, die Bahnverbindung München – Zürich schneller zu machen. Ziel des Ausbaus der Strecke München – Memmingen – Lindau – Grenze D/A ist es, die Strecke im Fernverkehr in deutlich unter zwei Stunden zu fahren. Durch die durchgehende Elektrifizierung und den bogenschnellen Ausbau wird dies erreicht. Dabei kann ebenfalls der bisherige Lokwechsel in Lindau entfallen. Ergänzend erfolgt der Umbau der Bahnhöfe Türkheim und Kißlegg. Diese Massnahmen ermöglichen im Endausbau eine Fahrzeit zwischen München und Zürich von weniger als drei Stunden und 30 Minuten.

 

Viel Arbeit verwendeten die Bahnbaufirmen mit Brückenerneuerungen, Dammsanierungen, Gleiserneuerungen, Weichenumbauten, Kabel- und Signalarbeiten sowie mit Bahnhofsumbauten. Das Hauptziel, das Errichten der Oberleitung ist dann aber das sichtbarste Zeichen der Elektrifizierung. “Diese vielen Arbeiten waren nur möglich, weil mehrere Monate lang die eingleisige Strecke komplett gesperrt war. Unser Dank gilt den Fahrgästen, die in dieser Zeit auf die Ersatzbusse ausweichen mussten,” so Matthias Neumaier, DB-Projektleiter.

 

 

 

Die Baumassnahmen im Einzelnen

 

 

Übergreifend Geltendorf - Buchloe - Memmingen - Leutkirch

 

Investitionsvolumen 2018 im Abschnitt Geltendorf – Kißlegg  (ABS 48):   100 Mio. EUR


Tangierende Projekte: 60 Mio. EUR, davon
●    Gleiserneuerungen:             33,0 Mio. EUR
●    Maßnahmenbündel Stetten:         14,5 Mio. EUR
●    Elektronisches Stellwerk Kißlegg:     5,5 Mio. EUR
●    Brücken:                   6,0 Mio. EUR


●    72 Kilometer Streckengleis elektrifiziert und abgenommen 
●    Fertigstellung der Elektrifizierung der Bahnhofsgleise Kaufering, Buchloe, Türkheim (Bay), Memmingen folgt in den kommenden Monaten
●    Beginn der Umsetzung erster Schallschutzmassnahmen in Rammingen und Memmingen; weitere Massnahmen in Buchloe, Sontheim und

      Westerheim folgen in den nächsten Monaten 

 

 

Bahnhof Türkheim (Bay): Gleisänderung und Bahnsteigbau


●    Abbruch der alten Bahnsteig- und Gleisanlagen 
●    Neubau des Hausbahnsteigs Gleis 1 und eines Mittelbahnsteigs Gleise 3/4 mit jeweils 210 Meter Länge 
●    Neubau einer Personenunterführung zum Bahnsteig Gleise 3/4 mit Rampen 
●    Erneuerung der Weichen in neuer Lage auf der Westseite des Bahnhofs zur behinderungsfreien Durchführung gleichzeitiger Zugfahrten

      von/nach Memmingen und von/nach Bad Wörishofen; Erhöhung der Ein- und Ausfahrgeschwindigkeit von/nach Bad Wörishofen von

      40 auf 60 km/h; Erhöhung der Ein- und Ausfahrgeschwindigkeit Gleis 1 aus/nach Memmingen auf 80 km/h
●    Neubau des Bahnübergangs im Zuge der Kreisstraße MN 10 auf der in Türkheim abzweigenden Nebenbahn nach Ettringen


●    Noch ausstehend:
●    Elektrifizierung der Gleisanlagen
●    Fertigstellung Barrierefreiheit bis Ende 2018
●    Buswendeschleife Bahnhofsvorplatz 

 

 

Massnahmenbündel Stetten


●    Dammsanierungen auf insgesamt 1100 Metern Länge 
●    Erneuerung des Eisenbahn-Viaduktes am Bahnhof Stetten 
●    Neubau einer Unterführung als Ersatz für einen Fuß-/ Radweg-Bahnübergang (gleichzeitig auch Bahnsteigzugang)
●    Erneuerung des Gleisoberbaus auf 1100 Metern Länge
●    Hauptmassen und Kenndaten:
●    53.000 m³ Aushub und Bodenabtrag
●    41.000 m³ Bodeneinbau und geogitterbewehrter Dammaufbau
●    1.134 Stück Einbau Mineralstoffsäulen
●    2.500 m³ Abbruch alte Brücke
●    6.500 to Schottereinbau
●    Insgesamt 114.000 to Entsorgung und 118.000 to Anfuhr von Baumaterial

 

●    tangierende Massnahmen 
●    Neubau Bahnsteig Gleis 2 in Stetten 
●    Gleiserneuerung Stetten – Sontheim (7 km) mit 570 m Gleisabsenkung unter der Straßenbrücke Kirchstetten 
●    Gleiserneuerung auf 5,6 Kilometern Länge zwischen Buchloe und Türkheim
●    Neue Eisenbahnüberführungen über den Hungerbach, den Mühlbach, in Westerheim
●    Neubau einer Eisenbahnbrücke in Wiedergeltingen als Ersatz für zwei aufzulassende Bahnübergänge, 

 

 

Strecke Geltendorf - Buchloe

 

●    Bahnhof Kaufering: Im Juni wurden die gesamten Gleis- und Weichenanlagen im westlichen Bahnhofskopf neu gebaut und dabei das

      Gleisniveau unter der Straßenbrücke Viktor-Frankl-Straße abgesenkt, um die lichte Höhe für die Elektrifizierung zu erhalten. 

●    Gleisabsenkungen unter Straßenbrücken: Zwei weitere im selben Zeitraum erfolgt. Zwei andere folgen in den kommenden Wochen

 

 

Strecke Memmingen - Leutkirch

 

●    Neubau von 2 elektronischen Stellwerken in Tannheim und Aichstetten
●    Erneuerung von 13 Bahnübergängen 
●    tangierende Massnahmen
●    Gleiserneuerung auf 6,5 Kilometer Länge und Gleisabsenkung unter der Autobahn in Memmingen
●    Energieversorgung
●    Umrichterwerk Leutkirch: Baubeginn ist am 04. Oktober 2018 erfolgt

 

 

Bereich Bahnhof Kißlegg - tangierende Massnahmen

 
●    Neubau ESTW-Z Kißlegg mit Neuaufbau Bedienplatz Leutkirch
●    Änderung der Gleis- und Weichentrassierung Bahnhof Kißlegg Gleis 1 zur Geschwindigkeitsanhebung
●    Erneuerung von vier Bahnübergängen


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Flyer Ausbaustrecke 48 München – Lindau
abs_48_flyer.pdf
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                                                                                                                                                                            Grafik: Deutsche Bahn


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