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RhB und Stadler gewähren einen ersten Einblick vom Bau der Flügeltriebzüge

Die Rhätische Bahn (RhB) und Stadler haben heute erstmals zu einer Besichtigung der sich im Bau befindenden neuen Flügeltriebzüge ins Werk Altenrhein eingeladen. Im Februar 2018 wurde ein öffentlicher Wettbewerb zur Namenssuche für diese Züge durchgeführt, als Sieger ging «Capricorn», Rätoromanisch für Steinbock, hervor. Insgesamt werden 36 «Capricorn» beschafft. Geliefert werden die ersten Züge 2019, die Typentests erfolgen im 2. und 3. Quartal des nächsten Jahres. Die Netzabnahmen für die ersten 7 Züge sind für das 4. Quartal 2019 geplant. Weitere Netzabnahmen sind im Jahr 2020 und 2021 für je weitere 10 Züge und die verbleibenden 9 Züge im 2022. Gebaut werden sie vorerst bei Stadler in Altenrhein, nach dem Komplettbezug aller Hallen Ende vom 1. Quartal 2020 am neuen Standort in St. Margrethen wird die Produktion dorthin verlagert.

(v.l.n.r)   Werner Glünkin, Leiter Abteilung öffentlicher Verkehr Kanton GR, Erich Büsser, Leiter Amt für Energie und Verkehr Kanton GR, Mario Cavigelli, Regierungsrat Kanton GR und der RhB-Direktor Renato Fasciati freuen sich auf die neuen Züge 

                                                                                                                                                                                   Foto: Marcel Manhart

 

 

 

Die Beschaffung der Flügeltriebzüge ist das grösste Rollmaterial-Beschaffungsprojekt in der Geschichte der Rhätischen Bahn. Die Bestellung bei Stadler umfasst 36 vierteilige Flügeltriebzüge. Das Auftragsvolumen beläuft sich auf 361 Millionen Schweizer Franken.

 

Die mit automatischen Kupplungen ausgerüsteten Flügeltriebzüge werden die RhB-Flotte wesentlich modernisieren und der Rhätischen Bahn einen markanten Produktivitätssprung ermöglichen. Die ersten Flügeltriebzüge werden ab Dezember 2019 mehrheitlich im Prättigau und Engadin eingesetzt, und zwar als Doppelkomposition im Prättigau und ab Klosters Platz einzeln nach St. Moritz und Davos. Mit der im Dezember 2016 veranlassten Erhöhung der Bestellung von 27 auf 36 Fahrzeuge stellt die RhB sicher, dass ab 2022 auch in der Surselva (Chur – Disentis/Mustér) und im Unterschnitt (Davos – Filisur) zeitgemässes, behindertengerechtes Rollmaterial mit Niederflureinstieg verkehrt.

 

Die 76,44 Meter langen Flügeltriebzüge bieten 35 Sitzplätze in der 1. Klasse, 137 Sitzplätze in der 2. Klasse und zwei Rollstuhlplätze. Die Züge bieten hohen Fahrgastkomfort und erfüllen die Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetzes. Die Türbreite ist so gewählt, dass der Fahrgastwechsel rasch und bequem möglich ist. Der hohe Niederfluranteil trägt zum angenehmen Ein- und Ausstieg bei. Die Flügeltriebzüge bieten ausreichend Platz für Velo, Ski, Sportgeräte, Kinderwagen und Gepäck.

 

 

Das Prinzip des «Flügelns»


Das Aufteilen eines Zuges in mehrere Zugteile wird als «Flügeln» bezeichnet. Das Konzept der RhB sieht in einer ersten Phase vor, dass jeweils zwei Flügeltriebzüge zusammengeschlossen als ein Zug von Landquart nach Klosters Platz fahren. In Klosters Platz wird der Zug in die zwei Flügeltriebzüge aufgeteilt. Ein Flügeltriebzug fährt anschliessend von Klosters Platz via Vereina nach St. Moritz. Der zweite Flügeltriebzug von Klosters Platz nach Davos. In der umgekehrten Richtung werden die zwei Flügeltriebzüge in Klosters Platz wieder automatisch zusammengeschlossen und verkehren als ein Zug nach Landquart.



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Kommentare: 1
  • #1

    P. Hämmerl (Freitag, 08 März 2019 11:10)

    Ich hoffe als Bähnler, dass der Zug neben dem reibungslosen Kuppeln auch eine effiziente, Rechner unterstützte Bremsprobe durchführen kann..